Freitag, 5. August 2005
Keine Angst
Fast zeitgleich mit dem Kollegen Herrn Götze durchzuckte mich auch der Gedanke, hier ein persönliches Credo abzugeben. Leichter gesagt als getan, wenn man sich zu keiner existierenden Konfession zugehörig fühlt und ohne jeden Rückgriff auf theologische Schubladen und Gattungsbegriffe rüberbringen will, woran man glaubt und woran nicht.

Ich müßte vielleicht darlegen, wie mir der christlich-katholische Glaube abhanden kam, welche lange und aufregende Pilgerfahrt durch Atheismus, Agnostizismus, Mystizismus, Nurnochismus und Bloßnochismus ich absolviert habe. Wie ich auf die Idee kam, nach dem gemeinsamen Kern in allen bekannten Religionen zu forschen, in der Hoffnung, etwas von der wahren und universellen Metareligion zu erfahren.

Welche ganz persönlichen Erfahrungen mich mittlerweile sicher machen, dass es ein Weiterleben nach dem Tod gibt, und dass wahrscheinlich tatsächlich eine höhrere Instanz da oben existiert, ein Schöpfer, ein Gott oder von mir aus auch eine Göttin. Und warum Jesus nicht notwendigerweise der jungfraugeborere Gottessohn sein muss, um trotzdem der Mensch zu sein, der dem Göttlichen näher gekommen ist als sonst irgendjemand, der je auf diesem Planeten wandelte. Warum es Unsinn ist, Zeit und Nerven zu verschwenden, um sich vor dem Bösen, dem Teufel oder gar der dunklen Seite in die Hosen zu machen. Und warum es überhaupt unnötig ist, vor irgendetwas oder irgendwem Angst zu haben.

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Die Einleitung klingt vielversprechend.

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Danke
für die Aufmunterung. Wobei ich an dieser Stelle hochfliegende Erwartungen dämpfen muss. Einige Aspekte und Episoden werde ich wohl für meine Memoiren aufsparen;-)

Im Übrigen elektrisiert mich Ihr Bekenntnis zur LDS-Fraktion auch nicht zu knapp. Denn da weiß ich nicht soo viel drüber. Ich hab das Buch Mormon hier im Bücherschrank und es auch gelesen, aber die Eckpfeiler der LDS-Theologie gehen ja nicht so klar daraus hervor. Dass Gott als Vater- und Mutter-Aspekt verehrt wird, wußte ich. Und ich finde das schon mal sehr sympathisch. Mit der ex-Post-Taufe von Verstorbenen tue ich mich da schon weit schwerer, und dass die Geschichte der Nephiten und Lamaniten so wenige Spuren auf dem amerikanischen Kontinent hinterlassen hat, lässt mich das Ganze auch sehr mit Vorbehalt sehen. Trotzdem glaube ich, dass Joseph Smith ein paar ganz grundlegende Dinge gecheckt hat. Ob er die allerdings an Brigham Young und dessen Nachfolger alle verraten hat?

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Nur ganz kurz: Der weltliche Teil meiner Seele hat die Aufforderung in Moroni 7:10 ff (oder war es Moroni 10, Vers 7 ff ?)) besonders angesprochen. Sie sagt in etwa:

Wenn Du das alles hier mit offenem Herzen und freiem Geist gelesen gelesen hast und wissen willst, ob es wahr ist, dann frage Gott und er wird es dir sagen.

Wer getauft werden will, wird vor seiner Taufe in einem Gespräch dazu befragt. Hat der Fragende das Gefühl, der angehende Täufling ist sich nicht sicher, oder wird gar gedrängt, rät er von der Taufe ab. Es gibt sicherlich Gespräche wo das nicht so eng gesehen wurde, wer will schon jemanden verärgern der sich taufenlassen will, aber es ist trotzdem eine Regel, die im Üblichen eingehalten wird.

Sie wollten mich damals nur aufnehmen, wenn ich wirklich bekehrt bin. Das war anders. Alle anderen nehmen wenn sie kriegen können.

Aber vielleicht mal dazu später mehr. Ich mach Wochenende. Gehabt euch wohl.

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