Freitag, 5. August 2005
Nur mal so reingeworfen ...
Konfusius, er zitiert: "Das Unbekannte mit dem Bekannten zu erklären ist ein logisches Verfahren; das Bekannte mit dem Unbekannten zu erklären ist eine Form des theologischen Irrsinns." (David Brooks)

[hier gefunden, ganz unten stehts]

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Keine Angst
Fast zeitgleich mit dem Kollegen Herrn Götze durchzuckte mich auch der Gedanke, hier ein persönliches Credo abzugeben. Leichter gesagt als getan, wenn man sich zu keiner existierenden Konfession zugehörig fühlt und ohne jeden Rückgriff auf theologische Schubladen und Gattungsbegriffe rüberbringen will, woran man glaubt und woran nicht.

Ich müßte vielleicht darlegen, wie mir der christlich-katholische Glaube abhanden kam, welche lange und aufregende Pilgerfahrt durch Atheismus, Agnostizismus, Mystizismus, Nurnochismus und Bloßnochismus ich absolviert habe. Wie ich auf die Idee kam, nach dem gemeinsamen Kern in allen bekannten Religionen zu forschen, in der Hoffnung, etwas von der wahren und universellen Metareligion zu erfahren.

Welche ganz persönlichen Erfahrungen mich mittlerweile sicher machen, dass es ein Weiterleben nach dem Tod gibt, und dass wahrscheinlich tatsächlich eine höhrere Instanz da oben existiert, ein Schöpfer, ein Gott oder von mir aus auch eine Göttin. Und warum Jesus nicht notwendigerweise der jungfraugeborere Gottessohn sein muss, um trotzdem der Mensch zu sein, der dem Göttlichen näher gekommen ist als sonst irgendjemand, der je auf diesem Planeten wandelte. Warum es Unsinn ist, Zeit und Nerven zu verschwenden, um sich vor dem Bösen, dem Teufel oder gar der dunklen Seite in die Hosen zu machen. Und warum es überhaupt unnötig ist, vor irgendetwas oder irgendwem Angst zu haben.

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Angst.
"Religion is based, I think, primarily and mainly upon fear. It is partly the terror of the unknown and partly, as I have said, the wish to feel that you have a kind of elder brother who will stand by you in all your troubles and disputes."
Aus Why I'm not a christian von Bertrand Russell.

Ich bin im November 1988 Christ geworden. Ich unterscheide "Christ werden" von getauft sein, obwohl eine Taufe 1988 zu meiner Christwerdung dazugehörte. Gegen meine erste Taufe als Säugling konnte ich nichts unternehmen. Um die zweite Taufe mit 24 Jahren aber habe ich im Bewusstsein der Konsequenzen gebeten, die mir in diesem Alter zur Verfügung steht.

Es gab viele Gründe warum ich 1988 den Schritt unternahm. Alle Gründe von damals sind heute noch gültig. Es sind in der Zwischenzeit viele weitere Gründe dazugekommen.

Angst war keiner dieser Gründe. Ich hatte auch keine Angst vor dem Tod. Sie ist ausserdem sinnlos, da der Tod mit absoluter Sicherheit eintritt. Die Gründe für meinen Christianisierung sind nicht weltlicher Art und können aus diesem Grund keinem weltlichen Prüfungen standhalten. Es ist daher sinnlos, mir beweisen zu wollen, dass diese Gründe nicht relevant sind. Die Erfahrungen, die mir persönlich "bewiesen" haben, dass es eine Gott gibt, kann ich nur beschreiben, nicht aber erklären oder teilen, in dem Sinne, dass der Empfänger von dem Teil nutznießen kann.

Aus diesen geistigen haben sich weltliche "Beweise" entwickelt. Mit den Erfahrungen geistiger Art habe ich Erkenntnisse gewonnen, die mir weltliches erklären. Ich habe dies unter anderem verwendet, um meine geistige Ausrichtung zu überprüfen. Passen geistige und weltliche Erfahrungen nicht mehr übereinander, muss das nicht beweisbare weichen. Ich bin bisher nicht in diese Situation gekommen. Beides passt logisch zueinander.

In diesen nun fast 17 Jahren als Christ habe ich auch Beschimpfungen und Beleidigungen entgegen nehmen müssen. Meist von Menschen, die sich nicht die Mühe machten über meine Entscheidung mal nachzudenken. Sie waren alle schnell mit Urteilen zur Hand, keiner von ihnen aber mit ein wenig Intelligenz oder nur Verständnis.

Dies, Herr Russell, macht mir Angst.

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