Mittwoch, 24. August 2005
Wahrnehmungen
goetzeclan, 16:14h
Ach, wo wir gerade vorurteilen: Wieso habe ich das Gefühl, Evangelisch sein ist wie Atheist sein mit Hintertür? Auf der einen Seite immer feste glauben tun (die Hintertür), auf der anderen Seite aber, nun ja: Nicht so ernst nehmen. Waschlappenreligion? Das aber erst nach den Katholischen Fragen. Und ausserdem steht das Spagettiemonster ja noch zur Diskussion an :-)
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mark793,
Mittwoch, 24. August 2005, 17:34
Vergessen wir einstweilen
das Spaghetti-Monster. Ich vermute, Ihre irrige Vorstellung von evangelischen Glaubensinhalten macht sich an ziemlich oberflächlichen Fragen der sogenannten "Werke" (also dem normgerechten Verhalten im Sinne der zugrundeliegenden Katechismen) fest. Tatsächlich gibt es bei den Evangelischen keine "Sonntagspflicht" und dergleichen, was bei oberflächlicher Betrachtung von außen als "laxer" empfunden wird. In der Tat sind katholische und evangelische Theologen uneins in der Frage, welchen Einfluß die Werke des Menschen auf die Erlösungswahrscheinlichkeit haben. Und da haben die Protestanten den Stellenwert der Gnade Gottes eben wesentlich höher angesetzt als die Katholen, die glauben, sie könnten mit Kirchgang, Bußsakramenten, Ablässen und frommen Werken auf Gottes Entscheidungsgewalt beim jüngsten Gericht strafmildernd einwirken.
Es ist überhaupt nicht der Fall, dass Protestanten weniger an Gott und seinen Sohn glauben müssten als Katholiken. Im Gegenteil: "Sola fide", allein durch den Glauben, hat Luther postuliert. Die Frage, die Sie ansprechen geht ja mehr in die Richtung, was aus diesem Glauben in der täglichen Lebenspraxis für Konsequenzen zu ziehen sind und was davon nach außen sichtbar ist.
Und streng genommen wäre es bibeltreuer, nicht in die Kirche zu gehen, denn es gibt eine Stelle, wo Jesus sagt, wenn Du beten willst, dann stell Dich nicht öffentlich in der Synagoge zur Schau wie die Pharisäer, sondern schließe Dich ein in Dein stilles Kämmerlein...
Es ist überhaupt nicht der Fall, dass Protestanten weniger an Gott und seinen Sohn glauben müssten als Katholiken. Im Gegenteil: "Sola fide", allein durch den Glauben, hat Luther postuliert. Die Frage, die Sie ansprechen geht ja mehr in die Richtung, was aus diesem Glauben in der täglichen Lebenspraxis für Konsequenzen zu ziehen sind und was davon nach außen sichtbar ist.
Und streng genommen wäre es bibeltreuer, nicht in die Kirche zu gehen, denn es gibt eine Stelle, wo Jesus sagt, wenn Du beten willst, dann stell Dich nicht öffentlich in der Synagoge zur Schau wie die Pharisäer, sondern schließe Dich ein in Dein stilles Kämmerlein...
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goetzeclan,
Mittwoch, 24. August 2005, 18:28
Dem "Sola fide" habe ich ein "Glauben ohne Werke ist tot" entgegen zu setzen. Wo das nun wieder steht (NT, soviel ist sicher) kann ich nicht sagen.
(Ich brauche dringend maschinell durchsuchbare Schriften ...)
(Ich brauche dringend maschinell durchsuchbare Schriften ...)
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mark793,
Mittwoch, 24. August 2005, 18:42
Yep
deutschsprachige Bibel-Konkordanzen sind leider Mangelware.
Dass Glaube ohne Werke tot sei, steht glaube ich in der Apostelgeschichte, Paulusbriefe oder sowas.
Es ging Luther und Co. ja auch nicht darum, den Werken ihren Wert abzusprechen. Sondern darum, klarzumachen, dass es letztlich auf die Gnade Gottes mehr ankommt als auf kirchen- und katechismuskonformes Verhalten.
Dass Glaube ohne Werke tot sei, steht glaube ich in der Apostelgeschichte, Paulusbriefe oder sowas.
Es ging Luther und Co. ja auch nicht darum, den Werken ihren Wert abzusprechen. Sondern darum, klarzumachen, dass es letztlich auf die Gnade Gottes mehr ankommt als auf kirchen- und katechismuskonformes Verhalten.
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