Samstag, 8. Juli 2006
Kopftuchstreit
Das Kopftuch als Symbol religiös motivierter Repression? Kann man auch anders sehen. Aber wie auch immer: Jauchzen und frohlocken dürfte die konvertierte Muslimin, die in einem Rechtsstreit mit dem Land Baden-Württemberg obsiegt hat. Unter Verweis auf den Gleichbehandlungsgrundsatz konnten die Richter der Dame nicht verwehren, ihr religiöses Bekenntnis auch in der Schule per Kopftuch zu kommunizieren, solange an öffentlichen Schulen auch katholische Nonnen im Ordens-Habit unterrichten. Der Einwand der Klägerseite, bei der Ordenstracht handle es sich lediglich um Berufskleidung, stieß indes in Kirchen- und Klosterkreisen auf geharnischten Protest. Von daher nicht verwunderlich, dass die Richter in Stuttgart dieses Argument nicht gelten ließen.

Ich stelle diesen Beitrag auch als Anknüpfungspunkt an die extensive Debatte zum vorigen Posting ins Netz, denn das ewige Scrollen ans Ende des Threads ermüdet allmählich. Wer zu dem Punkt Frauen und Priesterschaft oder anderen angesprochenen Aspekten noch etwas beisteuern möchte, kann dies also gerne hier tun. Danke für die Aufmerksamkeit!

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Mittwoch, 28. Juni 2006
Große Katholiken über die Frauen
2000 Jahre Kirche
Historischer Rückblick

"Die Weiber sind hauptsächlich dazu bestimmt, die Geilheit der Männer zu befriedigen."
Johannes Chrysostomos (349-407), Kirchenlehrer, heiliggesprochen

"Das Weib ist ein minderwertiges Wesen, das von Gott nicht nach seinem Ebenbilde geschaffen wurde. Es entspricht der natürlichen Ordnung, dass die Frauen den Männern dienen." Kirchenvater Augustinus (354-430), heiliggesprochen; Augustinus gilt als einer der bedeutensten Kirchenlehrer.

"Der wesentliche Wert der Frau liegt in ihrer Gebärfähigkeit und in ihrem hauswirtschaftlichen Nutzen." Thomas von Aquin, Kirchenlehrer (1225-1275), heiliggesprochen

"Die Frau muß das Haupt verhüllen, weil sie nicht das Ebenbild Gottes ist." Ambrosius, Kirchenlehrer (339-397), heiliggesprochen

"Ein männlicher Fötus wird nach 40 Tagen, ein weiblicher nach 80 Tagen ein Mensch. Mädchen entstehen durch schadhaften Samen oder feuchte Winde." Thomas von Aquin, Kirchenlehrer und Patron der katholischen Hochschulen

"Wenn du eine Frau siehst, denke,
es sei der Teufel! Sie ist eine Art Hölle!" Papst Pius II. (1405-1464)

"Die Frau ist ein Missgriff der Natur... mit ihrem Feuchtigkeits-Überschuss und ihrer Untertemperatur körperlich und geistig minderwertiger... eine Art verstümmelter, verfehlter, misslungener Mann ... die volle Verwirklichung der menschlichen Art ist nur der Mann." Thomas von Aquin, Kirchenlehrer (1225-1274)

"In keiner Religion oder Weltanschauung ist die Frau so geachtet und geehrt wie im Christentum!" Der katholische Theologe Bernhard Häring im 20. Jahrhundert

"Mädchen, die Miniröcke tragen, kommen in die Hölle."
Der Jesuit Wild im 20. Jahrhundert

"Der Frau steht nur Trauerkleidung zu. Sobald sie dem Kindesalter entwachsen ist, soll sie 'ihr so gefahrenbringendes Antlitz' verhüllen, bei Gefahr des Verlustes der ewigen Seligkeit." Kirchenvater Tertullian

"Wo sich ein Priester aufhält, darf kein Weib eintreten." Synode von Paris, 846

"Nahe der Kirche dürfen keine Frauen wohnen." Synode von Coyaca, 1050

"Priester, die Frauen beherbergen, die Verdacht erregen, sollen bestraft werden. Die Frauen aber soll der Bischof in die Sklaverei verkaufen." 2. Synode von Toledo, 589

"Bei der Frau muss schon das Bewusstsein vom eigenen Wesen Scham hervorrufen." Clemens Alexandrinus, vor 215

"Die Frauen dürfen im eigenen Namen Briefe weder schreiben noch empfangen." Synode von Elvira, 4. Jahrhundert

"Das ganze (weibliche) Geschlecht ist schwach und leichtsinnig. Sie finden das Heil nur durch die Kinder."
Johannes Chrysostomos (349-407), großer Kirchenlehrer

"Frauen dürfen in der Kirche nicht singen." Der heilige Bonifatius, Benediktinermissionar und "Apostel der Deutschen" (675-754)

…und was meinte Luther zu den Frauen?

"Will die Frau nicht, so komm' die Magd!" Martin Luther

"Die größte Ehre, die das Weib hat, ist allzumal, daß die Männer durch sie geboren werden." Martin Luther

Der Beitragspendende verkneift sich hierzu jeglichen Kommentar!

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Dienstag, 23. Mai 2006
Hölle und Himmel
Interessante Argumentationskette für einen Gottesbeweis.

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Montag, 15. Mai 2006
Aufgeschnappt
Gestern, Sonntag brache der hessische Rundfunk HR1 eine Sendung über Verschwörungstheorien. Natürlich ging es in erster Linie um den Autor Dan Brown und das Buch „Sakrileg“. Diverse wissende, glaubende und kritische Menschen kamen zu Wort, veräußerten ihre Meinung indem sie sich eines der vielen Thematiken aus dem Buch vorgenommen haben. Ein deutscher Theologe und Journalist erklärte das Wirken und Gehabe des Opus Dei. Die nicht gerade zimperliche Rekrutierung von „Gottessoldaten“, die Ungleichbehandlung der Geschlechter - Frauen sind für niedere Dienste geboren und üben eben diese in der Organisation aus und die vehemente Vertuschung sind bereits bekannt. Dennoch immer interessant zu hören von Jemanden, den der Opus Dei auch schon mal rechtlich belangt hat und unterlegen ist.

Dann sprach da noch ein Jesuitenpater direkt aus dem Vatikan, sozusagen von höchster Stelle. „Der katholischen Kirche werden Fälschung und dunkle Machenschaften vorgeworfen“, entrüstete sich der Pater, „keiner achtet mehr die großartigen Taten und Christus sei zu einer Witzfigur verkommen“. Weiter führte es aus, die Muslime treten gegen eine Verunglimpfung ihres Glaubens auf, die Christen jedoch diskutieren über diesen Unfug im Buch Sakrileg. Er würde keinem Christen empfehlen den Film „The da Vinci Code“ anzusehen.

Einige Takte zuviel Verteidigung der Kirche. Im Nachsatz des Buches sagt Brown klar dass es eine fiktive Geschichte ist. Vieles, wie die „Zurechtgeschriebenen“ Evangelien wie auch z.B. die konstantinsche Schenkung haben einen dubiosen Hintergrund und das ist nicht erst seit gestern bekannt. Die benutzte Symbolik der Kirche ist älteren Ursprungs wenn auch mit anderer Bedeutung. Einen guten Christen wird Dan Brown nicht erschüttern – oder doch??

Näheres zu Opus Dei: http://de.opusdei.org/art.php?p=16099

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Dienstag, 25. April 2006
selektive Wahrnehmung
Und so murrten Laman und Lemuel, die die ältesten waren, gegen ihren Vater. Und sie murrten, weil sie das Walten jenes Gottes nicht erkannten, der sie erschaffen hatte.

Das Buch Mormon, 1. Nephi 2:12

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