Donnerstag, 25. August 2005
Was geschah wirklich im Paradies?
Apfelverführungen auf Grund zügelloser Lebensweise unter Mithilfe einer Schlange sind gut um die Landbevölkerung zu erschrecken und sich an den Bauern (und vor allem ihren glutäugigen Töchtern) im Dorf zu rächen die ihrem "Feuer unter dem Gewand" intensiv widmen dürfen, wohingegen man selber ja an das Zölibat[1] gebunden ist. Schwachsinn also. Aber was ging wirklich ab im Paradies?

Die Vorgeschichte.

Gott Vater hat (mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit zusammen mit seiner Frau) Geistkinder geschaffen, noch ehe es die Erde gab. Dies Geistkinder wuchsen in seiner Umgebung heran und lernten viel. Ich nenne diese Umgebung "celestial". Die GEistkinder konnten nicht alles lernen. In Gottes celestialer Gegenwart kann es nichts Böses oder Unreines geben. Es hat einfach keinen Zugang dazu. Um sich zwichen Gut und Böse zu entscheiden, um die Chance zu haben das Gute zu wählen und das Schlechte zu meiden, muss es eine Wahl geben. Entscheidungsfreiheit kann nur angewendet werden, wenn es eine Wahl gibt. Es muss also ein Ort geschaffen werden, zu dem das Böse Zugang hat.

Der Plan.

Die Erde wurde geformt, das Licht angeknipst, Wasser von Land getrennt, Pflanzen, Tiere und schließlich der Mensch auf das Land gesetzt. Wie lange das gedauert hat (6.000 Jahre oder 60.000.000 Jahre) ist unerheblich. Tatsache ist, das der Mensch etwa vor 6.000 Jahren erstmals auf der Erde zu finden war. Ein Mensch, wie es der Plan vorsieht, bestehend aus Körper und Geist.

Zum Plan gehörten auch, dass der Mensch selber die Zeit auf der Erde einleiten musste. Gott kann das Böse nicht erschaffen oder einlassen. Der Mensch kann es. Die neu geschaffene Erde war nicht celestial, denn sie war nicht in der Gegenwart Gottes, obwohl Gott sie besuchen konnte, was er auch mehrfach getan hat. Ich nenne die Erde zur Zeit des "Paradieses" terrestial, woraus folgt, dass das Paradies nicht ein Ort auf der Erde ist, sondern die Erde in einem paradiesischen (terrestialen) Zustand. Nun, da die Bedingungen geschaffen wurden und Adam und Eva die ersten Wesen aus Geist und Körper waren, musste das Böse zugelassen werden. Dazu wurde die folgenden Gebote gegeben:

1. Mehret euch und bevölkert die Erde.
2. Meidet die Frucht vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse.

Im Paradies.

Warum Adam und Eva auf der terrestialen Welt sich nicht fortpflanzen konnten weiß ich nicht. Es schien aber so zu sein. Sie standen beide vor einer schwierigen Aufgabe. Teil 2 war einfach, man brauchte nur den Baum in Ruhe zu lassen. Teil 1 war schwieriger. Gott ist kein Monster. Er liebt, wie normalerweise jeder Vater, seine Kinder. Er hat sie vermutlicherweise belehrt und ihnen wahrscheinlich auch beigebracht, wie sie den schwierigen Weg gehen konnten. In der terrestialen Welt kann das Böse, der Teufel, sich aufhalten, aber nur sehr begrenzt wirken. Er kann immerhin locken und verführen. Da er Adam und Eva aus technischen Gründen nicht zum Brechen des Gebotes 1 bringen konnte. versuchte er es mit Gebot 2. Und sie haben sich "verführen" lassen. Aber warum?

Die Konsequenz.

Als Adam und Eva Frucht vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse genommen haben, haben sie sich gegen ein Gebot Gottes gestellt. Sie haben bewusst Sünde auf sich genommen, um die Welt damit von dem Reinen terrestialen (im Sinne von unbefleckten oder sauberen) in einen neuen Zustand gebracht. Die telestiale Welt in der wir nun leben. Durch ihre Sünde haben sie zugelassen, dass das Böse auf die Welt kommen konnte und so wirken konnte, wie es heute passiert. Nun hatten Sie die Wahl zwischen Gut und Böse. Das ist es, was mit der "Erkenntnis" gemeint ist. Übrigens lag dies nicht in geheimnisvollen Kräften der Frucht oder des Baumes sondern in der Tat der beiden.

Wie betrifft mich das?

Wir sind Geistkinder Gottes (Gottes Kinder). Wir haben einen Körper und einen Geist. Wir haben die Freiheit der Entscheidung zwischen Gut und Böse. Wir haben eine Welt in der wir diese Entscheidungsfreiheit ausüben können. Eines Tages werden wir sterben. Danach werden wir für unsere Taten gerichtet werden, dafür, wie wir uns entschieden haben. Sich freiwillig und aus eigener Wahl für das Gute zu entscheiden und darin auszuharren, das ist (abgekürzt) der Sinn des Lebens.

Und Jesus?

Adam und Eva haben die Sünde in die Welt gebracht. Jeder von uns hat schon mal gesündigt. Damit wir trotzdem zurück zu Gott kommen können (nichts Böses bzw. Unreines kann in seiner Gegenwart sein) müssen wir von unseren Sünden rein werden. Das ist nicht immer möglich. Unsere Aufgabe ist es, uns so weit es geht von der Sünde rein zu halten. Sünden, die wir nicht durch eine vollkomene Umkehr selber reinwaschen können, nimmt Jesus Christus auf sich, wenn wir seinem Weg nachfolgen. Dafür ist er freiwillig am Kreuz gestorben. Folgen wir ihm nicht nach und tun wir nicht das, was in unserer Macht steht, kann er das Sühnopfer für uns nicht anwenden. Wir müssen selber für unsere Sünden bezahlen. Aber das ist eine ganz neue Geschichte.



[1] Ieh glaube Rüdiger Becker war es der sagte, "Der Unterschied zwischen Ehe und Zölibat ist: In der Ehe hat man nur eine Frau."

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Basics, also meine jetzt ...
Sehr geehrter Herr Katholik. Über das Leben in der Gegenwart brauchen wir nicht viele Worte zu machen. Es scheint es zu geben, auch wenn viele nicht Gebrauch davon machen. Aber eins nach dem anderen:

- Gibt es ein Leben nach dem Tod?
- Woher kommen wir, bzw. gibt es ein irgendwie geartetes "vorirdisches" Dasein?
- Wie sieht Gott aus?
- Wozu sind wir hier auf der Erde?
- Warum ist Jesus Christus auf die Erde gekommen?
- Ist Gott eine oder drei Personen?

Das mal als erstes. Sicherlich bleiben Fragen offen wie z. B. die, was passiert, wenn es ein Leben nach dem Tod gibt, oder z. B. was bitte die Hölle ist? Ein See aus Schwefel? Mir scheint, das ist nur als Illustration gemeint. Aber das später. Erst mal die Fragen dort oben bitte.

Ich möchte darauf hinweisen, dass die Fragen hier nur etwas mit dem Glauben zu tun haben, nicht mit Auslegungen einer Kirche oder mit Fragen zu Ordnungen in der Kirche. Da würden mir dann Fragen einfallen, wie z. B. nach Taufen von Säuglingen und des perversen Grundes dafür, oder die Frage nach dem Eheverbot für Priester ("Wer die Ehe verbietet ist vom Teufel" auch hier wäre mir eine durchsuchbare Bibel sehr hilfreich ;-) )

Noch etwas. Natürlich habe ich es leicht diese Fragen zu stellen. Ich habe Antworten dazu, die ich für ziemlich gut halte. Trotzdem finde ich, dass Antworten dazu gefunden werden müssen, auch von anderen Glaubensgemeinschaften.

Ich freue mich auf erhellende Auskünfte. Vielen Dank schon mal.

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Mittwoch, 24. August 2005
Mies drauf
Ach, ich muss heute morgen mit Salzsäure gegurgelt haben. Mich beschäftigt gerade die Frage, warum es nicht notwendig ist an Gott zu glauben, wenn man das katholische Priesterseminar besuchen will um Priester zu werden.

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Wahrnehmungen
Ach, wo wir gerade vorurteilen: Wieso habe ich das Gefühl, Evangelisch sein ist wie Atheist sein mit Hintertür? Auf der einen Seite immer feste glauben tun (die Hintertür), auf der anderen Seite aber, nun ja: Nicht so ernst nehmen. Waschlappenreligion? Das aber erst nach den Katholischen Fragen. Und ausserdem steht das Spagettiemonster ja noch zur Diskussion an :-)

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Ratterratterklick ...
Ich überlege gerade, woran ein Katholik glaubt (über Evangelen reden wir mal nicht ...). Ich krame in meinem Gedächtnis (ich war ja mal Mitglied bei denen, allerdings wurde ich vorher nicht gefragt) und komme nur auf wirres Zeug. Ich sollte wohl mal ein paar wohlformulierte Fragen zusammenstellen um das Geheimnis zu lüften. Bis später dann.

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Mittwoch, 17. August 2005
Nur mal so eingeworfen ...
"Der Mensch ist bereit, für jede Idee zu sterben, vorausgesetzt, dass ihm die Idee nicht ganz klar ist." - Gilbert Keith Chesterton

"Ein Mensch, der für nichts zu sterben gewillt ist, verdient nicht, zu leben." - Martin Luther King

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Dienstag, 16. August 2005
credo quia absurdum
Zugegeben, dies ist nicht Wittenberg, und ich bin nicht Martin Luther. Trotzdem würde ich gern ein paar Thesen hier zur Diskussion stellen:

1) Adam und Eva wurden nicht wegen des Verzehrs eines banalen Apfels aus dem Paradies vertrieben. Es waren wesentlich fleischlichere Genüsse der beiden, die den Herrn erzürnten.

2) Wir haben es in der Bibel mit mehreren Göttern zu tun: Die in Genesis genannten "Elohim" sind eine Pluralform - und in alten Übersetzungen heißt es korrekt: "Lasst uns Menschen machen nach unserem Vorbild..." Jehova/Jahwe ist ein Stammesgott, der Abraham völlig unbekannt war. Der betete nämlich zu einem "Al shaddai". Selbst Moses hat anfangs keinen Plan, mit welchem Gott er es zu tun hat - so dass sich Jahwe ihm erst mal vorstellen muss als "ich bin, der ich bin".

3) Kain ist kein Nachkomme Adams. Sonst wären seine Nachkommen wie auch die von Seth in den Geschlechterverzeichnissen als auf Adam zurückgehend gelistet. Denken Sie nach, wer sonst noch als Erzeuger in Frage kommt...

4) Die Hochzeit zu Kana war womöglich Jesu eigene.

5) Sie machen kein Aufhebens darum, aber sämtliche europäischen Königshäuser berufen sich in ihrer Genealogie darauf, von den Merowingern abzustammen, die als Nachfahren von Jesus und Maria Magdalena gelten.

6) Jesus hatte Brüder und Schwestern, die zum Teil auch namentlich genannt werden in der Schrift. Höre ich da jemanden "Übersetzungsfehler" sagen?

7) Es gibt Überlieferungen, die besagen, Jesus wäre nicht am Kreuz gestorben (sondern in Indien oder gar in Japan). Eine Arbeitshypothese könnte sein, dass die Römer einen Spinner ans Kreuz genagelt haben, der sich für Jesus hielt. Man denke auch an den kryptischen Koranvers, wo Jesus sagt: "Sie dachten, sie hätten mich getötet - ich aber lachte über sie."

Lassen Sie das ruhig mal einwirken, bevor Sie Ihre Flammenwerfer entsichern. Ich bin für ein paar Tage ohnehin außer Schusslinie. Und wie gesagt: Es sind Thesen - nicht meine Glaubenssätze...

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Gott nötig haben
Gott nötig haben ist nichts,
dessen man sich schämen müsste,
sondern es ist die Vollkommenheit,
und es ist am traurigsten,
wenn etwa ein Mensch
durchs Leben ginge,
ohne zu entdecken,
dass er Gott nötig hätte.

Sören Kierkegaard

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Montag, 15. August 2005
Schäferhunde

Gegenveranstaltungen haben immer was Peinliches. Nun, wenn sie wenigstens was zu sagen haben, solls mir recht sein. Aber auch hier gilt: An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen.
Dann lasst mal sehen ...

(Sehens- und Bedenkenswert ist auch die Gallerie)

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Welt-Jugend-Tag Köln 2005
...für einen Eintritt von € 40,-- bis € 169,-- können Gläubige oder Nichtgläubige am Sonderablass ihrer mittelgrossen und kleinen Sünden teilnehmen. Der „geschäftstüchtige“ Papst Ratzinger hat in den verstaubten vatikanischen Regalen wohl das tiefe Mittelalter gefunden - und was sich bewährt hat, wenn es auch schon etwas länger her ist - kann noch immer gut sein. Man hat damit schon mal den Petersdom gebaut und die marode Kassenlage des Vatikans aufgefrischt.
Vielleicht dachte er ja auch an Machiavelli, dem klar war das Systeme neue Namen bekommen aber immer nach dem gleichen Prinzip für die Ewigkeit geschaffen sind.
Der gute „Ablass“ lebt wieder auf, vielleicht demnächst bei Pay-TV unter dem Motto: Ein Euro in auf´s vatikanische Konto - eine Seele über die Dächer Richtung Himmel schwebt!

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