Dienstag, 25. September 2007
Vorurteile
Heute behandelt die Presse den Fall eines katholischen Geistlichen, der trotz rechts­kräftiger Verurteilung wegen Kindes­mißbrauches nach Verbüßung seiner Strafe wieder als Gemeinde­pfarrer eingesetzt und rückfällig wurde. Spontan kamen mir im Anschluß an die vorangehende Diskussion um Religions­freiheit und ihre Grenzen zwei Aspekte in den Sinn:

Erstens: Die katholische Kirche neigt in besonderer Weise dazu, Verbrechen in den eigenen Reihen zu decken, um nach außen gut dazu­stehen. Doch die Demokra­tisierung ihrer Mitglieder und auch der Geistlichen ist derart fortge­schritten, daß kaum etwas nach außen verheimlicht werden kann. Es geht nur noch darum, Mißstände nicht in Medien mit großer Verbreitung vordringen zu lassen. Deshalb genießt die katholische Kirche immer noch Privilegien, die andere Gemein­schaften sich noch erarbeiten müssen. Sie müssen glaubhaft machen, keine Kritiker verfolgen und Schwer­verbrecher decken zu wollen. Von der Verherr­lichung ihrer Taten ganz abgesehen.

Zweitens: Mit dem Alter bestätigen sich viele Vorurteile. Nicht als immer gültig, aber als im Kern, am Rande oder statistisch wahr, zumindest mit einer positiven, wenn auch noch so schwachen Korre­lation zur Wirklichkeit. Dazu gehört auch eines meiner nord­deutschen Heimat: Alle Katholiken sind falsch und ihre Geistlichen warme Brüder. Heute würde man die Pädo­philie ergänzen, von der in meiner Jugend niemals gesprochen wurde. Und wenn ich ehrlich bin, dann hat sich auch ein anderes Vorurteil bestätigt: Die Moham­medaner rasseln gerne mit dem Säbel.

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