Dienstag, 20. Januar 2009
Hallo, jemand zuhause?
(...)Sehr schön zu beobachten war, wie diese Zirkelschlüsse jenseits aller vergleichbarer Intelligenz bei Gläubigen ablaufen: Wer eher dumm ist, kreist mit wenigen Worten um die Mitte, die Wortmächtigeren können mit ihren Äußerungen ganze Planetenkreisbahnen füllen. Aber alle laufen sie im Kreis. Und wenn einer von außen sagt: "He, du läufst ja dauernd im Kreis!" kommt ein mitleidiges Lächeln, dass man eben keinen Zugang zum Kreis hätte.(...)

Irgendwie hat mich dieses Zitat (das nicht unbedingt meine Auffassung 1:1 wiedergibt) doch ein wenig an so manchen Diskussionsverlauf hier erinnert.

Interessanter als die platte Religions- oder Glaubenskritik des hier zitierten Postings finde ich bei Esowatch übrigens die Anmerkungen zu Esoterik, Homöopathie und dergleichen mehr.

... comment

 
(Psssst. Störe meine Kreise nicht ;-)

... link  


... comment
 
Da kommt einer aus der Tiefe des Raumes, hängt für kurze Zeit seinen Schweif in den Sonnenwind und merkt nicht, daß er ebenfalls nur kreist, auf einer Bahn größerer Exzentrizität.

... link  

 
Dazu gibt es ein bezeichnendes Gedicht von Robert Gernhardt. Es heißt "Im Kreis kreisen":

Wir ziehen enge Kreise
mit ziemlich kurzem Schritte.
Das Kreisen nennt man Leben.
Doch wie nennt sich die Mitte?

Es stehn um diese Kreise
fortlaufend enge Wände.
Die Wände nennt man Schicksal.
Doch wo ist deren Ende?

Es hat der Kreis kein Ende.
Wie anders unser Kreisen.
Da geht ein Riß durchs Leben.
Doch was will der beweisen?

Mir kam es so vor, als wäre das eine resignative Antwort auf Rilkes "Ich lebe mein Leben in wachsenden Ringen" in den Worten des "Panthers". Während Rilke noch "um Gott, den uralten Turm" kreist, läuft Robert Gernhardt einfach nur noch im Kreis wie der Panther und weiß nicht warum.
Schön ist in dem Zusammenhang auch die Geschichte von dem Nashorn bei Peter Bichsel. Es steht in seinem Gehege und läuft immer dann vor Freude los, wenn es einen Gedanken fassen kann. Da es vor Begeisterung aber immer ein wenig zu früh losrennt, wird es mit dem Gedanken meist nichts.
Es ist wirklich schwer, aus solchen Kreisen auszubrechen. Mir ist eigentlich immer ein bißchen schwindlig. Aber so ein Blog ist doch schon mal ein Anfang, wirklich mal einen Gedanken zu fassen.
Dieses Bild mit dem Tier, das nicht denkt, findet man ganz ähnlich auch bei Nietzsche, und der ist wohl auch der Ursprung dieses Kritischen Kreisgedankens, zumindest in der späten Neuzeit, wie?

... link  


... comment