[1] Kommentar von Artifisch
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Aber das sagt sich leicht, während man den Luxus genießt, der uns hier zu Gebote steht. Da kommt so ein Satz wie "die Aufständischen gehen mir auf den Sack" schon ein wenig rüber wie der Madame Pompadour zugeschriebene Spruch "Das Volk hat kein Brot? Dann soll es doch Kuchen essen."
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Früher, um dieses schöne Wort wieder einmal anzubringen, war jeder Aufstand einer Minderheit gut und zu unterstützen. Mit Biafra kamen nicht nur mir die ersten Zweifel, denn es ging eigentlich nur um den eigenen Arsch, das eigene Öl, den bescheidenen Vorsprung vor der verhaßten Mehrheit.
Deshalb müssen Aufständische mich heute besser überzeugen. Da reicht es nicht, in der Mönchskutte herumzuprügeln und Chinesen zu hassen, die sicherlich kein Vorbild an Mitgefühl und demokratischer Gesinnung sind, doch Tibet auch nicht am ausgestreckten Arm verhungern ließen.
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Ich würde aber, wenns beliebt, nochmal auf den interessanten Punkt von Herrn Wuerg mit seiner Prognose zurückkommen, Rotchina drohe ähnlicher Zerfall wie einst der SU. Dass dies irgendwann einmal eintreten wird, darf als sicher gelten. Die Frage ist aber, können wir damit in den nächsten, 5, 10 oder 20 Jahren rechnen? Oder erweist sich der wirtschaftliche Kurs in Richtung Marktwirtschaft ohne gleichzeitigen Zuwachs an politischer Freiheit vielleicht doch als stabilisierender als der vergurkte Reformkurs von Gorbatschow & Co.?
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Gerne mißbillige ich das Verhalten der Chinesen, die ihre Eisenbahnlinie nach Tibet nicht aus Menschenfreundlichkeit gebaut haben. Sie sind mir zu brutal, nicht nur gegenüber Tieren und Fremden. Sie werden sich internationalen Standards anpassen. Solange wird Tibet warten müssen, denn einem so großen Land wie China kann man nicht einfach einen Teilstaat entreißen. Seien wir vielmehr froh, wenn es nur um lokale Konflikte geht. Vor fünfzig Jahren wurde China noch als führende Weltmacht prognostiziert, die andere auch atomar bekämpfen könnte. Das ist nicht eingetreten, auch dank der bevölkerungspolitischen Vernunft der Chinesen.
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Und was die Disziplin und das Warten-können angeht, klingt das in meinen Ohren leicht anmaßend, den Tibetern erzählen zu wollen, sie sollten sich halt in Geduld üben, bis es den Besatzern in den Kram passt, ihre Politik westlichen Standards anzupassen. Und was ich in deren Lage von den mäßigenden Appellen eines geistigen Oberhaupts hielte, das im Exil den Luxus eines Bonusmeilensammlers und Glamour-Gastes im internationalen Jetset genießt, darüber kann ich nur spekulieren.
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Wohlverstanden: Nicht läge mir ferner, als dem Kampf gegen kommunistische Unterdrückung die Legitimität abzusprechen. Ich plädiere nur dafür, etwas genauer hinzugucken und auch unbequeme Fakten nicht zu ignorieren, die in das hier gerne gezeichnete Schwarzweiß-Gemälde vom Dach der Welt nicht so recht hineinpassen.
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Ich erzähle den Tibetanern gar nichts und verstehe durchaus, wenn verzweifelten Menschen der Kragen platzt. Nur sehe ich derzeit weit und breit nichts, was über eine mediale Aufmerksamkeit hinaus bewirkt werden könnte. Wenn die aber heutzutage nicht nur sehr wichtig ist, sondern auch mit Menschenleben bezahlt werden darf, dann war es eine gute Entscheidung, kurz vor den olympischen Spielen den Aufstand zu proben.
Daß Buddhisten nicht immer friedlich auftreten, soll natürlich nicht verschleiern, daß sie das Gebot zur Gewaltfreiheit radikaler umgesetzt haben als Christen und Moslems. Was mich deshalb mehr irritiert als das Umstoßen von Autos, ist die abstruse Auffasssung, manche unter ihnen seien so rein, daß auch ein Mord sie nicht mehr beflecken kann.
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Es gab vor ein paar Jahren in "Lettre international" einen sehr interessanten Essay, der ohne jegliche Polemik und Verschwörologie mal sehr kenntnisreich an unserem liebgewonnen Klischeebild vom ach so friedlichen Buddhismus gekratzt hat. Ich bin in der Zwischenzeit auch auf weniger mainstreamigen Kanälen vielfach auf die unleugbaren Querverbindungen und Schnittmengen zwischen Theosophen, Nazi-Okkultisten und tibetischem Hochklerus gestoßen. Selbst wenn ich hiervon ein gewisses konspirologisches Grundrauschen abziehe, bleibt immer noch genug übrig, was mich davon abhält, dem Dalai Lama und seiner Clique kritiklos das Weihrauchfass zu schwenken und "Hosianna" zu rufen.
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Nicht dieser Rest an Realismus gegenüber der Gewalt ärgert mich, sondern die Augenwischerei, wie sie allerdings nicht nur Buddhisten versuchen. Wahrscheinlich halten sie uns alle für blöd. Weist nicht jede fernöstliche Kampfsportschule auf ein krankes Verhältnis zur Gewalt hin? Kann eine Gesellschaft mit ausgeprägter Hackordnung gewaltfrei sein?
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Solange eine Kirche in unbelüfteten Kellergewölben agiert und relativ bedeutungslos bleibt, werden die Machthaber ein Auge zudrücken. Auch die Juden im dritten Reich hatten so eine Phase - vorübergehend wenigstens.
Ihr könnt glauben, an was ihr wollt, aber äußert euch nicht - schweigt darüber - verbreitet euren Glauben nicht - schreibt nichts - auch kein Blog - dann seid Ihr toleriert und wir bringen euch nicht gleich um.
Die Tibeter wollen ganz bestimmt nicht Unruhe stiften. Das steht im direkten Gegensatz zu deren Glaubensüberzeugung und des Lebens ihres Oberhauptes, ein Friedensnobelpreisträger und friedlicher Mönch.
Was uns die chinesische Regierung nach Abzug aller Journalisten an Infos zukommen lässt, ist Propagande der miesesten Sorte und erinnert mich sehr stark an die Judenhetze im dritten Reich.
Die "Proteste" nehme ich sehr ernst. Sie sind ein letzter verzweifelter Akt - wie der Judenaufstand im Warschauer Ghetto. Ein Hilfeschrei an Menschen, die die Religionsfreihet hoch halten. Gibt es noch solche Menschen? - Gibt es Menschen denen der Glaube und Religionsfreiheit näher steht als der Mammon? Das ist die Kernfrage der Proteste.
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Und bei allem berechtigten Misstrauen gegenüber der chinesischen Propaganda scheint es ja doch sehr wohl Tibeter zu geben, die Unruhe stiften wollen. Mir scheint die Hauptmotivation der Aufstände aber eher politisch-ethnischer Natur motiviert und nicht primär religiös.
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Sie werden niemand erzählen, daß es ihnen hauptsächlich um die Versklavung der Bevölkerung geht. Sie finden immer "andere Gründe" für ihr handeln. Ziemlich undurchsichig führen sie den teuflischen Plan aus, das offensichtliche sorgfältig verschleiernd. Sie werden sagen: Es sind Rebellen, Aufrührer und Chaoten oder Sektierer.
Der Beweggrund ihrer Handlungen:
Nicht-religiöse Menschen sind wesentlich leichter zu kontrollieren. Leute, für die es nichts, außer das hier und jetzt gibt, ohne Hoffnung auf ein besseres oder zukünftiges Leben nach diesem Leben sind Leute mit großer Angst vor allem vor dem körperlichen Tod. Da is ja nix mehr danach...
Es sind jene, die bedenkenlos die Umwelt zerstören und denen alles egal ist was danach ist, weil es für sie ja kein danach gibt. Sie müssen alles tun, um das einzige (die eigene Haut) nicht zu verlieren. Ja, das sind gute Sklaven!
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Wie gesagt, ich wil das nicht als Plädoyer für die Unterdrückung von Religion verstanden wissen. Aber die Ansicht, allein die Religion mache gute Menschen, die ist von so rührender Naivität, dass mir wirklich gleich die Tränen kommen.
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Wie auch immer. China hat sich Tibet kassiert. Und die Tibeter wollen das so nicht akzeptieren. Ich kann das verstehen. Die Olympiade ist ein willkommener Anlass die flüchtige öffentliche Aufmerksamkeit zu bekommen. Die Vorgehensweise der Chinesen im Umgang mit diesem „innenpolitischen Problem“ ist international zu ächten. Mir scheinen da genügend Gründe für vorzuliegen. Aber wer will schon einen so starken wirtschaftlichen Partner vergraulen?
Made in China mag nicht beliebt sein, es ist aber allgegenwärtig.
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Wie gesagt, ich will das nicht schöner reden als es ist. Ich würde den Tibetern eher heute als morgen Befreiung aus dem chinesischen Joch wünschen. Aber ich denke nicht, dass es den meisten unter der Oberherrschaft eines Dalai Lamas unterm Strich so viel besser ginge.
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Also Hitlers Millionen Tote können wir guten Gewissens dem Konto der religiös Verblendeten gutschreiben. Womit ich die Abermillionen von Stalin, Mao, Pol Pot & Co. nicht gegenrechnen will. Jeder gewaltsame Tod ist einer zuviel, mögen die Motive noch so hehr und lauter sein.
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Die DPA-Meldung ist überdies leicht irreführend, wenn sie behauptet, es ginge darum, die Kontrolle Chinas über die Klöster "zurück"zugewinnen. China hatte diese Klöster nie wirklich unter Kontrolle, und ich wünsche denen dort auch ein Afghanistan, das sich gewaschen hat. Wie oft muss ich das noch wiederholen?
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Immer her mit konkreten Beispielen und praxisnahen Vorschlägen.
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Im Übrigen verweise ich auf die Doppelbödigkeit des Blogtitels, der ja auch als "Freiheit von Religion" verstanden werden kann. Dieser Lesart hat aber meines Wissens niemand Wort geredet.
Schade, dass es ein so kurzes Gastspiel blieb, aber Reisende soll man bekanntlich nicht aufhalten...
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Und was heißt hier seine Religion leben können? Hey, der Kalif von Köln kann seine Religion in der Domstadt ja auch nicht leben, wenn er seine Religion so versteht, dass dazu unbedingt ein niederrheinisches Groß-Kalifat mit Rechtssprechung à la Scharia vonnöten ist. Insofern scheint mir Religionsfreiheit keineswegs per se die Krönung des Grundrechtskatalogs zu sein. Menschenrechte, Meinungsfreiheit, körperliche Unversehrtheit sind ja wohl mindestens genauso essentiell.
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So leid es mir tut, das nochmal wiederholen zu müssen: Die armen Tibeter sind vom Regen in die Traufe gekommen. Und so sehr ich ihnen baldigstmögliche Befreiung aus chinesisch-kommunistischer Fremdherrschaft wünsche - eine Restitution des alten lamaistischen Gottkönigtums würde für viele Tibeter keine wirkliche und dauerhafte Entlastung bringen - auch wenn sich viele in diesen Tagen solchen Illusionen hingeben.
Wenn es den Dalai Lama tatsächlich braucht, um sein Volk zu befreien - gutes Gelingen, lächelndes Vierauge! Die internationale Gemeinschaft sollte dann aber Sorge tragen, dass das nicht läuft wie nach der Entmachtung des Schahs im Iran, wo Kleriker und ihre Tugendwächter einfach eine neue Diktatur errichteten. Diese Sorge, so gering und abwegig sie Dir vielleicht auch scheinen mag unter den derzeitigen Umständen, habe ich tatsächlich.
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Vom Irak habe ich nicht gesprochen, sondern vom Iran. Was meinte ich damit? Gut, dass der von fremden Mächten (USA) gestützte Schah weg war, schlecht, dass die Mullahs daraufhin eine religiös angemalte Diktatur erreichtet haben. Genau dieses Schicksal würde ich einem von den Chinesen befreiten Tibet nicht wünschen, was ist daran schwer zu verstehen? Einfach abends mal den Alk stehenlassen, dann geht das schon. ;o)
Dein Punkt mit den eingreifenden USA trifft aber dennoch, wenn auch an anderem Ort. Denn schließlich hat die CIA die Mudschjaheddin ja massiv unterstützt, sonst hätten die den Sowjets das Leben wohl nicht ganz so schwer machen können.
Daraus folgerst Du zu Recht, dass Tibet Unterstützung braucht, und da ich keine Stinger-Raketen und M16s liefern kann, werde ich an ehesten wohl auch über meine Kaufakte den winzigen Hebel ansetzen, der mir zu Gebote steht. Aber große Symbolpolitik mit permanentem Lippendienst und Fahnenappell werde ich daraus nicht machen, sorry.
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Wenn wir hier der einen wahren Weltreligion zur Geburt verhelfen, lösen sich doch all diese Probleme von selbst.
Jaja, ich weiß, wie problematisch und angreifbar dieser Gedanke ist...
Was Tibet betrifft, so verlaß ich mich einfach mal auf mein Halbwissen und mein Gefühl und wedel sehr gern mit dieser Fahne. Ich wünsche mir einen maßvollen Boykott von den einzelnen Sportlern. Z.B. den 10.000 Meter Lauf machen und dann kurz vor Ziel eine Gedenkminute einlegen, oder so. Obwohl diese Zur-Schau-Stellung in aller Öffentlichkeit vielleicht schon zu grob ist. Nicht, dass hier noch ein Dritter Weltkrieg ausbricht, weil man irgendwelchen Egos, die über Atomwaffen verfügen, zu sehr auf die Füße getreten ist. Vielleicht den 10.000 Meter Lauf einfach betont halbherzig machen.
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Ich mag es nicht, wenn Sportfunktionäre in der Politik übermäßig mitreden. Die Tibeter haben ihnen diese Gelegenheit eröffnet. Ich mag es auch nicht, wenn man sich leichtfertig in den Kugelhagel begibt und von den anderen Mitleid erpreßt.
Ob die Tibeter fernab von der Welt in diesem Kalkül denken, will ich gerne bezweifeln. Es stellt sich aber so dar. Und was wäre Tibet ohne diese Darstellung? Ein Land, das niemand kennt.
Aber auch ein Land, für das wir einen eigenen Namen haben, dessen Streben nach Unabhängigkeit uns auch deshalb plausibel erscheint. Nur, was erwarten die Tibeter gerade jetzt von von der Welt? Eine internationale Anerkennung, wie sie Nationalchina an Rotchina verloren hat?
So ungerecht es erscheinen mag: In einem gewissen Rahmen müssen Realitäten beachtet werden. Und wer dies nicht tut, kann nicht von jedermann Beifall erwarten. Vor allem dann nicht, wenn kleine lokale Erfolge globale Rückschritte bewirken.
Und schon bin ich bei der Forderung "zur philosophischen Diskussion zurückzukehren". Denn damit verbunden ist die interessante Frage: Ist unsere christliche Ethik überholt? Für meinen Geschmack kann es nicht auf Dauer sinnvoll sein, daß große Gruppen, ja die ganze Welt gefährdet werden, weil das Leid kleiner Gruppen, ja einzelner als gleichbedeutend postuliert wird.
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Und was soll das mit christlicher Ethik zu tun haben? Da kann ich nicht so recht folgen.
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Wenden wir uns von Tibet ab und wenden wir uns Dafur zu. Gilt der Satz dann immer noch?
Die christliche Ethik sagt, das jedes Leben wertvoll ist, ja dass das Leben über allen anderen Werten steht. Mir scheint diese Ethik nicht überholt. Jegliches Leid scheint mir nicht hinnehmbar. Für mich ist die Frage anders: In wie weit bin ich aufgerufen das Leid meiner Nachbarn zu verringern?
Noch ein Gedanke drängt sich mir auf. Ich kenne zwei Wege meinem Gegenüber zu einer Änderung seines Handelns zu bewegen: Diplomatie und Gewalt. Das Gilt für den Umgang mit meinen Nachbarn im Haus genau so wie für eine Staatsregierung. Gewalt scheint mir nur in Ausnahmesituation akzeptabel zu sein. Diplomatie hingegen ist langwierig und der Erfolg ist schwer abzusehen. Ein satter Schlag in die Fresse kann bei meinem Ruhestörenden Nachbarn sehr schnell zu einem Ergebnis führen, aber ein Angriff gegen einen Staat ist etwas deutlich anderes.
Möglicherweise ist der aktuelle Schritt in der Diplomatie die Austragung der olympischen Sommerspiele in China, auch wenn es einigen nicht gefällt, und sie Cliquenwirtschaft mit dem Unterdrücker wittern.
Und dann ist da noch die Aussage von Jesus: Liebe deine Feinde, bete für die, die dich verfolgen.
So, und was mache ich jetzt damit?
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- Pardon. ich war übersteuert. -
Eigentlich wollt ich ja nur sagen, dass das Jesus-Wort nicht bedeutet, sich alles gefallen zu lassen. Ich denke, aus Notwehr kann man sogar töten. Das ist noch nichtmal ein Widerspruch dazu, seine Feinde zu "lieben" und für sie zu beten.
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Ein weiterer Gedanken: Wie viel Legitimation hat sich das Deutsche Reich über die Spiele in Berlin 1936 in der Welt geholt? Wie stark hat sich Hitler durch dieses Sportereignis in die Weltgemsinschaft eingekuschelt? Was wäre passiert, wenn die Spiele von den Nationen boykottiert worden wären?
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PS: Ihr Versprechen das Bild der tibetischen Flagge betreffend habe ich nicht verdrängt.
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Ich habe mich in den letzten 10 Jahren verstärkt an die Artikel des Hausstandes begeben, die möglicherweise in der Erstanschaffung teurer sind, dauerhaft aber als preisgünstiger anzusehen sind. IKEA scheint mir da super schlimm. IKEA hat es geschafft das Möbel zu einem Modeprodukt mit 6 Monaten Halbwertszeit werden. Ich habe einige IKEA-Möbel und liebe mein BILLY in Eiche rot, aber die massiven Mengen an Möbelmüll jedes Jahr stehen im total krassen Gegensatz zu den pseudointellektuellen Grünwähler-Publikum mit Totalcheckung auf allen Gebieten des Lebens, der Natur und der Erschaffung der Welt. Möbel als Modeartikel ist falsch, egal ob China oder Teuteburger Wald. Und wenn ich sehe, was für Mengen an Plastikramsch da in Autos gestopft werden, an denen der Hopi-Indianer-Aufkleber prangt (Erst wenn der letzte Baum …) und dann bedenke, dass dieses Zeugs mit einer Verrottungszeit von 1.000.000 Jahren schon nach 24 Monaten auf der Abschussliste steht, dann wird mir ganz ganz anders. Den AUfkleber hätten die sparen können, und das pseudogrüne Gelaber auch.
Ich bin bisher nur ein einziges mal mit Einstellung schlecht gefahren, lieber das Robuste und von Moden Unabhängige zu kaufen. Meine Mamiya 645 ist für die Ewigkeit gebaut. Die wird länger funktionieren als es Filme geben wird. Und der wird gerade knapp.
PS: Danke für das Bild. Ich hatte schon meine Zweifel ob tatsächlich …
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Stephen Maguire hat heute gegen Shaun Murphy das Finale der China Open gewonnen. Von Boykott, Protesten oder Abreisen habe ich nichts gehört. Die Olympiade ist natürlich nicht nur eine Nummer bedeutender als ein Snooker-Turnier.
Für beide aber gilt: Als man beschloß, sie in Rotchina stattfinden zu lassen, war das Regime dort kein besseres als heute. Man hat sich unter angemesser Abwägung dazu entschlossen. Ebenso richtig war es, das kleine Nationalchina gegen das große Rotchina als Vertreter Chinas auszutauschen.
Jetzt umzukehren wäre falsch, auch für die Tibeter. Wer Weltpolitik nach Maßstäben persönlichen Dusels beurteilt, dem wünsche ich eine vollständige Absage der Olympiade in China, damit er sehen kann, was dann von den Tibetern noch bleibt.
Des ungeachtet bleibt es richtig, die blutige Niederschlagung des tibetischen Aufstandes zu verurteilen. Es ist auch richtig, aus diesem aktuellen Anlaß China erneut zur Einhaltung der Menschenrechte zu drängen, auch gegenüber der Bevölkerungsmehrheit.
Nur sollten die letztendlichen Maßnahmen sich an der Nützlichkeit orientieren. Dazu gehört natürlich auch die Rücksichtnahme auf die Gefühle des Wahlvolkes. Die scheinen mir aber nicht so ausgeprägt, daß man ihretwegen den Pfad der Vernunft verlassen müßte.
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Ich glaube ja nicht an das was ich gehört habe. Ich glaube nur daran, dass die Spiele in die Stadt kommt, die die meiste Knete hinlegt. Die Spiele politikfrei? Eine Lachnummer …
PS: Den „Fahnenmast“ habe ich bemerkt. Er gefällt mir richtig gut. Angemessen!
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Ganz gewiß macht China Fortschritte im Umgang mit seinen Bürgern. Wenn auch nicht so tolle, wie wir sie gerne hätten. Ich weiß: Geduld und Verständnis bringen wir nur für Völker auf, die nicht nur ihre eigenen Leute umbringen, sondern auch uns Bomben vor die Tür legen.
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Birma, Burma, Myanmar
Tagesspiegel
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