Sonntag, 6. Januar 2008
Frage in die Runde
Hat jemand eigene Erfahrungen mit "Ein Kurs in Wundern" - oder jemanden in seinem Bekanntenkreis, der damit arbeitet?

Hintergrund meiner Frage: In den Eso-Kreisen, in denen meine Mutter ab und zu verkehrt, ist dieser Kurs in Wundern seit einiger Zeit das nächste große Ding, wie mir scheint. Vordergründig sieht es so aus, als müßte ich mir keine Sorgen machen, dass da eine Sekte im Hintergrund die Fäden zieht. Aber irgendwie weiß ich nicht so recht. Der Meister selber hat ja gesagt, es würden viele falsche Propheten kommen und in seinem Namen predigen. Dass andererseits die etablierten Kirchen die ursprünglichen Lehren Jesu Christi (teils auch Machtinteressen heraus und teils aus Mangel an tiefem Verständnis) verfälscht und zum Teil sogar pervertiert haben, ist auch so offenkundig wie nur irgendetwas. Mich würden einfach mal weitere Meinungen dazu interessieren.

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(Trollbeitrag durch Blogger.de-Admin gelöscht.)

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Auch die Meister
mit eigenem Betrieb und Steuer-Ident-Nummer? Das wäre dann nun wirklich der Gipfel der Ketzerei. ;-)

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Ein guter Bekannter von mir liest seit 20 Jahren querbeet so fast alles, was es im Bereich spiritueller, esoterischer und religiöser Literatur so gibt.
"Der Kurs in Wundern" gehörte da mal zweitweilig zu seinen absoluten Top-Five. Ich weiß nicht so genau, ob er damit jetzt noch konsequent "arbeitet" oder ob er es überhaupt mal getan hat.
Fanatismus oder so was hat sich bei ihm jedenfalls nicht eingestellt. Aber für so etwas ist er auch so oder so nicht anfällig.

Ich glaube, dass die Frage, ob etwas eine Sekte ist, zu 90% von der jeweiligen Gruppe abhängt, und nicht so sehr vom jeweiligen Gedankenmaterial, auf dem sich diese Gruppe gründet. Herrscht in so einer Gruppe das für eine Sekte typische psychische Klima von Enge, Absolutheitsanspurch und Gruppenzwang vor, dann ist es eben eine Sekte.
Ich glaube, man kann "sogar" L. Ron Hubbard (Scientology) ohne Gefahr lesen, wenn man geistig etwas gefestigt ist und nicht von solchen Gruppen umgeben ist - obwohl ich hier natürlich für nichts garantiere und auch keinen dazu auffordern will.

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Danke für die Rückmeldung!
Stimmt natürlich, dass es vor allem die spezifische Gruppendynamik ist, welche das Sektenwesen ausmacht - und weniger die Inhalte an sich. Meine Mutter, früher eine ziemlich strenggläubige Katholikin, passt da auch nicht unbedingt ins klassische Beuteschema solcher Organisationen. Es ist halt so, dass sie ihr jeweiliges neues Ding immer mit der Verve der frischbekehrten Eiferin anpreist. Was es mir ehrlich gesagt auch nicht immer leicht macht, mich der Materie vorbehaltlos nähern zu können. Aber von der Neigung, sich dauerhaft einer engen, strengen und hierarchischen Struktur unterzuordnen, ist sie wohl geheilt.

Ich habe von ihr zu Weihnachten ds Buch "Illusion des Universums" von Gary Renard bekommen. Das nimmt in vielfältiger Weise Bezug auf den Kurs. Lässt sich soweit auch alles recht interessant an, wennglich ich mit der Grundprämisse (alles, was unsere persönliche Existenz und das Drumrum ausmacht, ist streng genommen nur Illusion) noch meine Probleme habe. Aber da mir gnostisch inspiriertes Gedankengut tendenziell nicht fremd ist, lehne ich dieses Modell nicht von vornherein ab.

Es fügt sich auch gut, dass Sie sich dazu zu Wort gemeldet haben. Denn mir ist in diesem Zusammenhang auch noch mal Ihre Frage nach dem Begriff "Selbstverleugnung" und was Jesus damit gemeint haben könnte, in den Sinn gekommen. Wenn man das "Selbst" im Sinne des "Kurses in Wundern" gleichsetzt mit dem "Ego", das die Illusion der Trennung von Gott aufrecht erhält, dann wäre die Verleugnung dieses Selbst (mit Hilfe des Prinzips der Vergebung) genau der Weg, wie man wieder in den Einklang mit dem heiligen Geist kommen könnte.

Was ja auch nicht heißen müsste, dass die Deutungen die der Kollege Goetzeclan oder ich weiter oben gegeben haben, per se falsch sein müssen. Womöglich ist das, was ich eben auf die Schnelle hier skiziiert habe, ja eine weitere Dimension dieses Begriffs. Vielleicht fragen Sie Ihren Bekannten bei Gelegenheit mal, wie er den Begriff Selbstverleugnung im Zusammenhang mit dem Kurs interpretieren würde.

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Die Grundlogik Ihrer Skizze ist meiner Ansicht nach die einzig mögliche, wenn man dem Begriff der Selbst-Verleugnung einen Sinn verleihen will; Man setzt den Begriff "Selbst" einfach mit dem Begriff "Ego" gleich.

naja... Begriffe!... Theorien!!!...
Im Sinne meines Pseudonyms - Gedankenmalerei - mische ich mit im Gedankenkosmos. Dabei muss ich mich selbst immer wieder an die Relativität von Worten erinnern.
Sie haben zwar nicht danach gefragt, aber ich möchte auf diese Weise jetzt noch auf die These eingehen, dass unsere Trennung von Gott Illusion ist und von einem Ding in uns ausgeht, das man "Ego" nennt. (Und von der ich nicht genau weiß, ob sie von Ihnen kommt oder vom Kurs in Wundern.)
Gedankenmalerei:
Figur #1: Die Trennung von Gott ist Illusion.
Figur #2: Die Trennung von Gott ist "nur" Illusion.
Figur #3: Die Trennung von Gott ist "verflucht reale" Illusion.
Figur #4: Die Trennung von Gott ist harte Realität.

Ein Zitat von Osho dazu, sinngemäß: "Achte gut auf Deine Worte. Sie haben tiefe Assoziationen in Deinem Sein."

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@Figuren 1-4:
Ähnliche Pirouetten drehen meine Gedanken auch, seit ich mit diesem Gary Renard zugange bin (der btw. auch noch behauptet, ein Inkarnation des Apostels Thomas zu sein - muss ich erwähnen, dass mich der sogenannte "ungläubige Thomas" mit seinem apokryphen und fragmentarischen Evangelium schon vor einer Weile anfing näher zu interessieren?). Und natürlich versuche ich, diese Hypothesen auch mit der einen oder anderen bisherigen Grundannahme abzugleichen, die ich bislang für halbwegs plausibel oder zumindest für weiterhin nachdenkenswert hielt.

In den eigentlichen "Kurs" hatte ich vor paar Jahren schon mal reingeschnuppert. Aber so recht wollte mir damals das Ego nicht als Ursache allen Übels einleuchten. Es ist aber so, dass ein paar Puzzlestücke ziemlich frappierend zu passen scheinen, wenn man sich auf diese Prämisse mal ansatzweise einlässt - auch wenn es mir völlig an Phantasie fehlt, wie ich mir diese hypothetische Trennung von Gott konkret vorzustellen habe und ich schon bisschen Sorge habe, ob das Loslassen des Konzepts "Ego" nicht vielleicht doch direkt in den Irrsinn führt.

Letztlich muss wohl das Herz sprechen. Mit Kopf und Verstand alleine kommt man hier auf Dauer nicht weiter. Das Postulat der Vergebung und die Einsicht, dass jedes meiner Urteile über andere eigentlich ein verkapptes Selbsturteil darstellt, hat mir an der Sache aber von Anfang an irgendwie eingeleuchtet.

Das Problem, wenn man so will, liegt unter anderem darin, dass mir das in früheren Phasen mit Elementen aus dem Seth-Material von Jane Roberts ("Eure Gedanken erschaffen Eure Realität") ähnlich ging. Vollkommen kompatibel ist das alles untereinander aber (noch) nicht. Mal gucken...

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Ich hatte gestern eine kurze Rücksprache mit dem Bekannten, der sich mit dem Kurs in Wundern beschäftigt hat.
Er war nicht bereit, sein Verständnis vom Kurs mit Gewalt auf die Idee der "Selbst-Verleugnung" zu übertragen.
Die offensichtliche Möglichkeit eine Brücke zwischen den Konzepten zu bauen, indem man sich ein Ding konstruiert, das an der falschen Sicht der Welt schuld sei und das man "Ego" nennt, woraus dann eben die Notwendigkeit der "Ego-Verleugnung" resultiert, hat er nicht ausdrücklich verneint, doch sieht er diesen Kurs nicht unter diesem Blickwinkel und müht sich generell auch nicht für den Begriff der Selbst-Verleugnung ab.
Generell kann er den Kurs sehr empfehlen, im besonderen die in ihm enthaltenen 365 Übungen.

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"mit Gewalt" -
das ist ja auch keine Lösung. Und "abmühen" muss sich auch keiner an einem Begriff, nur weil wir hier versuchen, auf unseren laientheologischen Glatzen synkretistische Locken zu drehen. ;-)

Es ist halt so, dass ich in den verschiedenen Feldern seit jeher nach Analogien und Querverbindungen gesucht habe, weil ich mir sagte, wenn es sowas wie eine universal gültige theologische Wahrheit (oder von mir aus auch nur eine längst verschüttete oder mir sonstwie unbekannte Meta-Religion) gibt, dann könnte sie im Prinzip ja Spuren in allen unseren bekannten Religionen und Denksystemen hinterlassen haben. Denn ich habe mehr denn je meine Zweifel, dass der Besitz einer vermeintlich exklusiven Wahrheit, die alle anderen Wahrheiten per se ausschließt, der wahrscheinlichere Weg zur eigentlichen Wahrheit ist. Und wenn ich halt Verbindungen finde, die geeignet sind, vordergründige Widersprüche etwa zwischen dem Neuen Testament und dem Kurs in Wundern (der ja auch behauptet, sich auf Jesus zu berufen) elegant aufzulösen, dann empfinde ich das nicht als Mühsal, sondern eher als äußerst erfrischenden Denksport, ein Detektivspiel, wenn Sie so wollen. Gerade liefert der geschätzte Kollege rabe489 ein interessantes Fragment einer Abhandlung von Plotin über die Seele, und da klingelt so manches bei auf einer ganz ähnlichen Frequenz wie die, die aus dem Werk von Renard herüberschallt, der sich ja vielfach direkt auf den Kurs bezieht.

Ob ich mich indes der Mühsal unterziehen soll, den Kurs im Sinne von täglichen Übungen durchzuexerzieren wie die Anleitungen irgendeines Standardwerks von einem der vielen Tschakka-Motivationstrainer, weiß ich in diesem Stadium meiner Reise wirklich nicht. Um das auf mich zu nehmen, müsste ich entweder zu der Überzeugung kommen, das bringts auf alle Fälle, egal, wie ich inhaltlich zu der Kiste stehe. (Und dazu wäre es hilfreich, vielleicht zu erfahren, welche konkreten Verbesserungen whatsoever die Übungen bei Ihrem Bekannten bewirkt haben). Oder es klingelt eben anderweitig kräftig Alarm auf der inhaltlichen Meta-Ebene. Etwa, wenn ich auf einmal im Licht des Kurses völlig neuen Sinn entdecke in den Evangelien, Apokryphen und pseudepigraphischen Schriften. Und da könnte das (leider nur fragmentarisch erhaltene) Thomas-Evangelium durchaus eine heiße Spur sein.

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Wundere mich jetzt selber nen bißchen über meine Wortwahl...
Da spielte eindeutig die Projektion meines eigenen Fehlverhaltens der Vergangenheit in Bezug auf Worte mit hinein. Ich glaube aber auch, dieses Fehlverhalten häufig bei anderen beobachten zu können, ja ich halte es generell für ein großes Problem des heutigen "zivilisierten Menschen". Die Fixierung auf Worte und Theoriesysteme ist, aus welchem Grund auch immer, einfach nur falsch, denke ich. Wer es wirklich sauber als ein Denksport angehen kann, dem kann man natürlich keine "Fixierung" unterstellen, aber ich denke, dass gerade beim Thema Religion sich dann doch meistens noch diese verderblichen "Wünsche an die Wahrheit" einschleichen - und nicht selten sind diese sogar der Hauptmotor für den Denksport. Dann aber haben wir einen "Denksport" im negativen Sinne: Da wird gedreht und ruminterpretiert und gezetert; nur damit die gewünschte Theorie mit einer anderen gewünschten Theorie harmoniert.
Vielleicht schließe ich ja zu viel von mir auf andere und Sie wissen vielleicht noch nichtmal, was ich mit "Wünsche an die Wahrheit" meine. Ich habe hier das Vorurteil, dass "der Kirchenchrist" das in der Regel kennt und diese fixe Idee "Glaube" ist die Hauptursache dafür. Die Forderung, ganz konkreten Worten, Sätzen und Konzepten zu folgen, zwingt ihn geradezu zu einem Denksport im negativen Sinne.

Bezüglich der Wirkung der Übungen hat sich mein Bekannter nur vage ausgedrückt und hat sie aber gleichzeitig als intensiv und positiv beschrieben.
Vielleicht war es ja der "Heilige Geist", der sich da schon ankündigte und er hätte bald angefangen zu levitieren...
(Der "Heilige Geist" - schon wieder so ein Wort, von dem ich nicht weiß, was es heißt.)

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Nein,
mit "Wünschen an die Wahrheit" weiß ich tatsächlich wenig anzufangen. Aber bei allem Misstrauen, das man berechtigterweise gegen Worte haben kann: Auf dieser Plattform hier sind sie alles, was wir haben, um uns zu verständigen. Diesen Diskurs können wir nun mal nicht telepathisch führen oder mit dem Posten von Fotos und Youtube-Schnipseln.

Wie ich weiter oben schon andeutete: Wahrheiten muss man auch mit dem Herzen als solche erkennen, man muss sie auch leben, wenn man sich nicht nur auf exegetischem und theoretischem Terrain aufhalten will.

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