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Montag, 17. Oktober 2005
Yom Kippur
nicodemus, 00:31h
oder Yom ki’pur ist nun, als weiterer hoher jüdischer Feiertag auch vorbei und man hat es geschafft wieder mal in die Synagoge zu gehen und zu zeigen das man doch noch zu Gemeinde gehört. Es gibt Leute die trifft man nur zu ebendiesem Tag und eventuell noch zu Pesach. In den letzten Jahren begegnet man sehr vielen zugewanderten Israelis und natürlich Leuten die aus dem Osten und Nordosten Europas und Russlands gekommen sind. Die östlichen Zuwanderer sind Juden die vorher noch nie in einer Synagoge waren und ihre Kultur des Jüdischen nur aus Erzählungen kennen. Sie sind auch die Einzigen die dem G*ttesdienst ruhig und mit Bedacht folgen und nicht einzuordnen sind in Liberal, Konservativ, Orthodox und Lubitscher waren vielleicht noch Ihre Großeltern. Es ist jedes Mal schön zu sehen wie sie sich der Handlung hingeben. Auch sprechen und verstehen sie kein Jiddisch, aber es sprich sowieso kaum jemand mehr die Sprache der Groß- oder Urgroßeltern. Damit sie dem Geschehen folgen können werden Blätter in russisch ausgelegt, was alle andern die des Hebräischen nicht mächtig sind aufgebracht hat und nun liegen die Blätter in mehreren Spachen aus.
Bis auf die Zeit während der Ansprache des Rabbis und der Gebete herrscht ein stilles und umso regeres Treiben sowohl bei den Männern als auch auf der Empore bei den Frauen. Kinder laufen durch das G*tteshaus. Die neuesten Nachrichten über Arbeit, Familie und Israel werden ausgetauscht, vom letzten Urlaub erzählt. Die Frauen auf der Empore sind schön wie jedes Mal und es verwundert einem, dass die Töchter ins heiratsfähige Alter gekommen, noch schöner geworden sind. Ihre Augen schweifen über die Köpfe der Männer unten im Saal und leise kichern sie miteinander. Nicht anders verhalten sich die jungen Männer unten die immer wieder einen flüchtigen Blick nach oben in die eine oder andere Richtung werfen, lächeln und versuchen eine der Schönen zu erblicken die vielleicht gerade in dem Moment einen flüchtigen Blick auf sie wirft.
Nicht das die Jungen auf diese Begegnung in der Synagoge angewiesen wären, irgendwie kennen sich alle untereinander durch die Familien, Schule oder Job, aber wann ist es schon möglich die gesamte Gemeinde oder besser den harten Kern der Gemeinschaft auf einem Platz zusehen. Nach dem G*ttesdienst trifft man sich noch in der Laube und auf der Strasse die bewacht von Polizisten so was wie eine unangenehme Sicherheit bildet. Es wird trotz der Ernsthaftigkeit des Feiertags gelacht und überschwänglich erzählt. Vielleicht wird aus diesen jetzigen Begegnungen der paarungsbereiten Jungen ein Paar. Nicht jeder Junggeselle findet ein jüdisches Mädchen und wie sagte eine Freundin „es wird Zeit sich in anderen Gemeinden umzusehen um nicht weiter den genetischen Inzest zu begehen“. Bei Liberal eingestellten Kulturbrüdern und Schwestern ist es kein Problem sich auch mal bei den „Konvertierten“ umzusehen, die Regel ist es jedoch nicht. Nun, wenn auf diesem Weg nichts zu finden ist bleiben noch immer die jüdischen Singlesites im Web, selbst wenn der oder die Willige entfernt in Kanada, Mexiko oder New York leben.
Es tut einfach gut zu fühlen, dass es ein jüdisches Fest ist, die Gelassenheit und Heiterkeit ist in den anderen Religionen und religiösen Feiern denen ich beiwohnen durfte nicht zu spüren. Ich habe noch nie ein trauriges Gesicht gesehen, aber vielleicht auch nur weil ich froh bin wieder irgendwie zuhause zu sein.
Bis auf die Zeit während der Ansprache des Rabbis und der Gebete herrscht ein stilles und umso regeres Treiben sowohl bei den Männern als auch auf der Empore bei den Frauen. Kinder laufen durch das G*tteshaus. Die neuesten Nachrichten über Arbeit, Familie und Israel werden ausgetauscht, vom letzten Urlaub erzählt. Die Frauen auf der Empore sind schön wie jedes Mal und es verwundert einem, dass die Töchter ins heiratsfähige Alter gekommen, noch schöner geworden sind. Ihre Augen schweifen über die Köpfe der Männer unten im Saal und leise kichern sie miteinander. Nicht anders verhalten sich die jungen Männer unten die immer wieder einen flüchtigen Blick nach oben in die eine oder andere Richtung werfen, lächeln und versuchen eine der Schönen zu erblicken die vielleicht gerade in dem Moment einen flüchtigen Blick auf sie wirft.
Nicht das die Jungen auf diese Begegnung in der Synagoge angewiesen wären, irgendwie kennen sich alle untereinander durch die Familien, Schule oder Job, aber wann ist es schon möglich die gesamte Gemeinde oder besser den harten Kern der Gemeinschaft auf einem Platz zusehen. Nach dem G*ttesdienst trifft man sich noch in der Laube und auf der Strasse die bewacht von Polizisten so was wie eine unangenehme Sicherheit bildet. Es wird trotz der Ernsthaftigkeit des Feiertags gelacht und überschwänglich erzählt. Vielleicht wird aus diesen jetzigen Begegnungen der paarungsbereiten Jungen ein Paar. Nicht jeder Junggeselle findet ein jüdisches Mädchen und wie sagte eine Freundin „es wird Zeit sich in anderen Gemeinden umzusehen um nicht weiter den genetischen Inzest zu begehen“. Bei Liberal eingestellten Kulturbrüdern und Schwestern ist es kein Problem sich auch mal bei den „Konvertierten“ umzusehen, die Regel ist es jedoch nicht. Nun, wenn auf diesem Weg nichts zu finden ist bleiben noch immer die jüdischen Singlesites im Web, selbst wenn der oder die Willige entfernt in Kanada, Mexiko oder New York leben.
Es tut einfach gut zu fühlen, dass es ein jüdisches Fest ist, die Gelassenheit und Heiterkeit ist in den anderen Religionen und religiösen Feiern denen ich beiwohnen durfte nicht zu spüren. Ich habe noch nie ein trauriges Gesicht gesehen, aber vielleicht auch nur weil ich froh bin wieder irgendwie zuhause zu sein.
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Montag, 3. Oktober 2005
SCHANA TOWA zum Rosch ha-Schana: 5766
nicodemus, 14:28h
Am 4. Oktober 05 beginnt das Jüdische Neujahr 5766.
Die Jüdische Allgemeine Zeitung hat zu diesem Anlass ein wunderbares Rosch-Haschana-Menü des Rabbiners MARC WILSON veröffentlicht.
Als Jude isst man zum Neujahresfest nicht einfach etwas Besonders oder Begehrtes. Das Besondere muss auch eine Bedeutung für das kommende Jahr haben. Rabbi M. Wilson empfiehlt zum
Hauptgang: Coq au Vin, den das Huhn bedeutet Fruchtbarkeit
als erste Beilage: Karottensouffle; Karotte, hebräisch „gezer“ d.h. günstiges Urteil für unser Verhalten
als zweite Beilage: rote und gelbe Bete-Relish; >heb. „silka“ d.h unsere Feinde und allen die nicht Gutes im Schilde führen Fernhalten. Wobei die rote und die gelbe bete erst auf dem Teller gemeinsam nebeneinander liegen dürfen.
dritte Beilage: Süßscharfes Chutney; das Obst als der gute Botschafter des neuen Jahres.
Dessert endlich! Mousse au Chocolat mit frischen Feigen; > heb. „te`enah“ die Feige ist eine Früchte für die Israel gepriesen wird, wie auch der Granatapfel.
Ein einfacheres Essen besteht z.B. aus
Leberpastete > Leber = Jiddisch „leberlach“ d.h. Leb ehrlich
Melone mit Entenprosciutto und Thunfischcarpaccio > Melone heb. „kara“ …möge unser hartes Urteil (gegenüber anderen) ausgelöscht werden.
Lachs in einigen Formen. der Fisch bedeutet nicht nur in der jüdischen Kultur Leben, Fruchtbarkeit und Überfluss. Auch die Urchristen verwendeten dieses Symbol um Einander zu erkennen. In wesentlich älteren Religionen war der Fisch das Zeichen für die „große Göttin“.
Es bleibt eigentlich nur zu wünschen, dass es schmecke und das neue Jahr die menschlichen, zwischenmenschlichen, nachbarlichen, freundschaftlichen, Verständnis erhoffenden und guten Wünsche sich erfüllen. Mögen sich die Treiber von Intoleranz und Diskriminierung auf jeder Seite an den Gräten verschlucken.
Schana Tova
Die Jüdische Allgemeine Zeitung hat zu diesem Anlass ein wunderbares Rosch-Haschana-Menü des Rabbiners MARC WILSON veröffentlicht.
Als Jude isst man zum Neujahresfest nicht einfach etwas Besonders oder Begehrtes. Das Besondere muss auch eine Bedeutung für das kommende Jahr haben. Rabbi M. Wilson empfiehlt zum
Hauptgang: Coq au Vin, den das Huhn bedeutet Fruchtbarkeit
als erste Beilage: Karottensouffle; Karotte, hebräisch „gezer“ d.h. günstiges Urteil für unser Verhalten
als zweite Beilage: rote und gelbe Bete-Relish; >heb. „silka“ d.h unsere Feinde und allen die nicht Gutes im Schilde führen Fernhalten. Wobei die rote und die gelbe bete erst auf dem Teller gemeinsam nebeneinander liegen dürfen.
dritte Beilage: Süßscharfes Chutney; das Obst als der gute Botschafter des neuen Jahres.
Dessert endlich! Mousse au Chocolat mit frischen Feigen; > heb. „te`enah“ die Feige ist eine Früchte für die Israel gepriesen wird, wie auch der Granatapfel.
Ein einfacheres Essen besteht z.B. aus
Leberpastete > Leber = Jiddisch „leberlach“ d.h. Leb ehrlich
Melone mit Entenprosciutto und Thunfischcarpaccio > Melone heb. „kara“ …möge unser hartes Urteil (gegenüber anderen) ausgelöscht werden.
Lachs in einigen Formen. der Fisch bedeutet nicht nur in der jüdischen Kultur Leben, Fruchtbarkeit und Überfluss. Auch die Urchristen verwendeten dieses Symbol um Einander zu erkennen. In wesentlich älteren Religionen war der Fisch das Zeichen für die „große Göttin“.
Es bleibt eigentlich nur zu wünschen, dass es schmecke und das neue Jahr die menschlichen, zwischenmenschlichen, nachbarlichen, freundschaftlichen, Verständnis erhoffenden und guten Wünsche sich erfüllen. Mögen sich die Treiber von Intoleranz und Diskriminierung auf jeder Seite an den Gräten verschlucken.
Schana Tova
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Donnerstag, 8. September 2005
kein tierischer Ernst....
nicodemus, 01:00h
...obwohl diese Site sehr ernsthafte und tiefsinnige Gedanken hervorbringt und auch Solchen hinterher hinkt, muss der Betrachter doch auch mal schmunzeln dürfen und wenn es nur zur Erholung der Denkmaschine ist.


Fotos:ebay skate-or-die-91
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Montag, 29. August 2005
Wo ist Gott?
goetzeclan, 18:50h
Schwer zu sagen. Damit meine ich nicht, "warum ist er nicht hier und hilft mal ein bischen mit?" Damit ist eher gemeint, wo ist er Zuhause? Wo sind seine Kumpel, seine Frau und so weiter? Wo hat er uns als Geistkinder aufgezogen.
Um meine Vorstellung davon zu illustrieren wo er lebt (und ich halte es für eine ziemlich gute Vorstellung) bemühe ich einen Vergleich. Da er hinkt, muss er ein Vergleich sein. Bitte, machen Sie mir und sich die Freude und suchen Sie nicht nach Fehlern im Vergleich. Die sind massenhaft vorhanden und nun wirklich nicht schwer zu finden. Verwenden Sie lieber diesen Vergleich um meinem Gedankenmodell zu folgen. Danke.
Nun, dieses Universum ist eine schöne runde in sich geschlossen Sache, mit wohlformulierten Regeln und Gesetzen, die sich allesammt in den ersten Augenblicken nach dem Urknall gebildet haben. Schwer zu sagen, was vorher war. Ich lese immer häufiger, dass alles in einem Punkt angefangen hat und das das Ausgangsmaterial Energie war, was immer das nun auch ist.
Ein Schachspiel scheint mir ein gutes Modell zu sein um das Universum darzustellen. Es ist eine in sich geschlossen Welt mit wohlformulierten Regeln. Der Bewegungsraum ist begrenzt, die Bewegungen sind vorgegeben. Innerhalb dieser Regeln und des Raumes sind erstaunlich viele Konstellationen möglich. Wir wollen mal ausser acht lassen, dass ein Schachspiel als Gegenstand tot ist und von alleine kein Spiel anfängt.
Nun. Eine Figur auf dem Spielfeld könnte Überlegungen über seine Welt anstellen und seine Umgebung beobachten. Die Figur kann seine Bewegungen analysieren, die Bewegungen der anderen und kann, im Rahmen seiner eigenen Bewegungsfreiheit, den gesammten Raum besuchen und abstecken. Sie wird dabei auf die anderen Figuren treffen, einer nach der anderen und sie und ihre Eigenarten und Gesetzmäßigkeiten kennenlernen. Irgendwann wird die Schachfigur eine Theorie über seine Welt haben, die ziemlich gut ist. Aus diesen Theorien kann die Figur ableiten wie ein gutes Spiel noch besser gemacht werden kann.
Die Figur kann aber nur Mutmaßungen darüber anstellen, wer sie und die anderen geschnitzt hat (und vor allem wie!). Beobachten kann sie es nicht. Sie kann sich auch nicht vorstellen, das Figuren ausserhalb der Regeln gesetzt werden können (z.B. die Dame im Pferdesprung, was ja Regelwiedrig ist). Sie hat keine Vorstellung von Menschen, Häusern, Automobilen, Durchlauferhitzern und so weiter. Die Schachfigur kann die Grenzen ihres Universums nicht physikalisch überwinden. Damit ist aber nicht bewiesen, dass es ausserhalb des Schachbrettes nichts gibt.
Dieser Gedankengang kann in alle möglichen Richtungen weitergedacht werden. Ich persönlich halte eine Schachfigur, die behauptet, alles was weder schwarz noch weiß ist, weder Bauer, Turm, Springer oder sonst eine Form auf dem Feld ist, kann nicht existieren, da keine Schachfigur jemals etwas ausserhalb des Brettes gesehen hat,für ziemlich beschränkt. Ebenso beschränkt halte ich im übrigen jede Schachfigur, die sinnlos vor sich hin assoziiert und "irgendwas da draussen" als Druckmittel einsetzt, um andere Schachfiguren zu bedrängen ("Wenn Du diesen Zug tust, wird dich der große Schachspieler verbrennen!!")
Es gibt Dinge in unserem Universum, die wir nicht erklären können. Leichtsinnigerweise nehmen wir an, dass wir sie eines Tages mit unseren weltlichen Werkzeugen messen können, so wie wir viele Dinge jetzt messen können, die wir vor 100 Jahren noch als unmessbar einstufen mussten.
Ich glaube, Gott ist ausserhalb des Universums. Dieses Universum ist geschaffen, damit wir auf der Erde unsere Entscheidungsfreiheit ausüben können. Wenn wir unsere Entscheidungsfreiheit für das Gute verwendet haben, sind wir einen Schritt weiter auf dem Weg selber ein Gott zu werden, so wie ein Schreinerssohn selber mal Schreiner werden kann (warum auch nicht?).
Ich halte das Universum zu groß für diesen Zweck. Ich glaube, dass zu diesem Zeitpunkt andere Götter auf anderen Welten ebenso ihre Geistkinder die Entscheidungsfreiheit ausüben lassen. Warum sollte Gott keine Freunde haben, keine Frau oder keine Eltern? Dieses Universum ist ein Ort, der auf so spektakuläre Weise aus dem Nichts geschaffen wurde, ein Raum, der sich durch seinen Ursprung erst gebildet hat und der durch die Gesetze der Relativität auf wunderbare Weise eingeteilt ist, dass mir dies logisch erscheint.
Um meine Vorstellung davon zu illustrieren wo er lebt (und ich halte es für eine ziemlich gute Vorstellung) bemühe ich einen Vergleich. Da er hinkt, muss er ein Vergleich sein. Bitte, machen Sie mir und sich die Freude und suchen Sie nicht nach Fehlern im Vergleich. Die sind massenhaft vorhanden und nun wirklich nicht schwer zu finden. Verwenden Sie lieber diesen Vergleich um meinem Gedankenmodell zu folgen. Danke.
Nun, dieses Universum ist eine schöne runde in sich geschlossen Sache, mit wohlformulierten Regeln und Gesetzen, die sich allesammt in den ersten Augenblicken nach dem Urknall gebildet haben. Schwer zu sagen, was vorher war. Ich lese immer häufiger, dass alles in einem Punkt angefangen hat und das das Ausgangsmaterial Energie war, was immer das nun auch ist.
Ein Schachspiel scheint mir ein gutes Modell zu sein um das Universum darzustellen. Es ist eine in sich geschlossen Welt mit wohlformulierten Regeln. Der Bewegungsraum ist begrenzt, die Bewegungen sind vorgegeben. Innerhalb dieser Regeln und des Raumes sind erstaunlich viele Konstellationen möglich. Wir wollen mal ausser acht lassen, dass ein Schachspiel als Gegenstand tot ist und von alleine kein Spiel anfängt.
Nun. Eine Figur auf dem Spielfeld könnte Überlegungen über seine Welt anstellen und seine Umgebung beobachten. Die Figur kann seine Bewegungen analysieren, die Bewegungen der anderen und kann, im Rahmen seiner eigenen Bewegungsfreiheit, den gesammten Raum besuchen und abstecken. Sie wird dabei auf die anderen Figuren treffen, einer nach der anderen und sie und ihre Eigenarten und Gesetzmäßigkeiten kennenlernen. Irgendwann wird die Schachfigur eine Theorie über seine Welt haben, die ziemlich gut ist. Aus diesen Theorien kann die Figur ableiten wie ein gutes Spiel noch besser gemacht werden kann.
Die Figur kann aber nur Mutmaßungen darüber anstellen, wer sie und die anderen geschnitzt hat (und vor allem wie!). Beobachten kann sie es nicht. Sie kann sich auch nicht vorstellen, das Figuren ausserhalb der Regeln gesetzt werden können (z.B. die Dame im Pferdesprung, was ja Regelwiedrig ist). Sie hat keine Vorstellung von Menschen, Häusern, Automobilen, Durchlauferhitzern und so weiter. Die Schachfigur kann die Grenzen ihres Universums nicht physikalisch überwinden. Damit ist aber nicht bewiesen, dass es ausserhalb des Schachbrettes nichts gibt.
Dieser Gedankengang kann in alle möglichen Richtungen weitergedacht werden. Ich persönlich halte eine Schachfigur, die behauptet, alles was weder schwarz noch weiß ist, weder Bauer, Turm, Springer oder sonst eine Form auf dem Feld ist, kann nicht existieren, da keine Schachfigur jemals etwas ausserhalb des Brettes gesehen hat,für ziemlich beschränkt. Ebenso beschränkt halte ich im übrigen jede Schachfigur, die sinnlos vor sich hin assoziiert und "irgendwas da draussen" als Druckmittel einsetzt, um andere Schachfiguren zu bedrängen ("Wenn Du diesen Zug tust, wird dich der große Schachspieler verbrennen!!")
Es gibt Dinge in unserem Universum, die wir nicht erklären können. Leichtsinnigerweise nehmen wir an, dass wir sie eines Tages mit unseren weltlichen Werkzeugen messen können, so wie wir viele Dinge jetzt messen können, die wir vor 100 Jahren noch als unmessbar einstufen mussten.
Ich glaube, Gott ist ausserhalb des Universums. Dieses Universum ist geschaffen, damit wir auf der Erde unsere Entscheidungsfreiheit ausüben können. Wenn wir unsere Entscheidungsfreiheit für das Gute verwendet haben, sind wir einen Schritt weiter auf dem Weg selber ein Gott zu werden, so wie ein Schreinerssohn selber mal Schreiner werden kann (warum auch nicht?).
Ich halte das Universum zu groß für diesen Zweck. Ich glaube, dass zu diesem Zeitpunkt andere Götter auf anderen Welten ebenso ihre Geistkinder die Entscheidungsfreiheit ausüben lassen. Warum sollte Gott keine Freunde haben, keine Frau oder keine Eltern? Dieses Universum ist ein Ort, der auf so spektakuläre Weise aus dem Nichts geschaffen wurde, ein Raum, der sich durch seinen Ursprung erst gebildet hat und der durch die Gesetze der Relativität auf wunderbare Weise eingeteilt ist, dass mir dies logisch erscheint.
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Donnerstag, 25. August 2005
Was geschah wirklich im Paradies?
goetzeclan, 17:33h
Apfelverführungen auf Grund zügelloser Lebensweise unter Mithilfe einer Schlange sind gut um die Landbevölkerung zu erschrecken und sich an den Bauern (und vor allem ihren glutäugigen Töchtern) im Dorf zu rächen die ihrem "Feuer unter dem Gewand" intensiv widmen dürfen, wohingegen man selber ja an das Zölibat[1] gebunden ist. Schwachsinn also. Aber was ging wirklich ab im Paradies?
Die Vorgeschichte.
Gott Vater hat (mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit zusammen mit seiner Frau) Geistkinder geschaffen, noch ehe es die Erde gab. Dies Geistkinder wuchsen in seiner Umgebung heran und lernten viel. Ich nenne diese Umgebung "celestial". Die GEistkinder konnten nicht alles lernen. In Gottes celestialer Gegenwart kann es nichts Böses oder Unreines geben. Es hat einfach keinen Zugang dazu. Um sich zwichen Gut und Böse zu entscheiden, um die Chance zu haben das Gute zu wählen und das Schlechte zu meiden, muss es eine Wahl geben. Entscheidungsfreiheit kann nur angewendet werden, wenn es eine Wahl gibt. Es muss also ein Ort geschaffen werden, zu dem das Böse Zugang hat.
Der Plan.
Die Erde wurde geformt, das Licht angeknipst, Wasser von Land getrennt, Pflanzen, Tiere und schließlich der Mensch auf das Land gesetzt. Wie lange das gedauert hat (6.000 Jahre oder 60.000.000 Jahre) ist unerheblich. Tatsache ist, das der Mensch etwa vor 6.000 Jahren erstmals auf der Erde zu finden war. Ein Mensch, wie es der Plan vorsieht, bestehend aus Körper und Geist.
Zum Plan gehörten auch, dass der Mensch selber die Zeit auf der Erde einleiten musste. Gott kann das Böse nicht erschaffen oder einlassen. Der Mensch kann es. Die neu geschaffene Erde war nicht celestial, denn sie war nicht in der Gegenwart Gottes, obwohl Gott sie besuchen konnte, was er auch mehrfach getan hat. Ich nenne die Erde zur Zeit des "Paradieses" terrestial, woraus folgt, dass das Paradies nicht ein Ort auf der Erde ist, sondern die Erde in einem paradiesischen (terrestialen) Zustand. Nun, da die Bedingungen geschaffen wurden und Adam und Eva die ersten Wesen aus Geist und Körper waren, musste das Böse zugelassen werden. Dazu wurde die folgenden Gebote gegeben:
1. Mehret euch und bevölkert die Erde.
2. Meidet die Frucht vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse.
Im Paradies.
Warum Adam und Eva auf der terrestialen Welt sich nicht fortpflanzen konnten weiß ich nicht. Es schien aber so zu sein. Sie standen beide vor einer schwierigen Aufgabe. Teil 2 war einfach, man brauchte nur den Baum in Ruhe zu lassen. Teil 1 war schwieriger. Gott ist kein Monster. Er liebt, wie normalerweise jeder Vater, seine Kinder. Er hat sie vermutlicherweise belehrt und ihnen wahrscheinlich auch beigebracht, wie sie den schwierigen Weg gehen konnten. In der terrestialen Welt kann das Böse, der Teufel, sich aufhalten, aber nur sehr begrenzt wirken. Er kann immerhin locken und verführen. Da er Adam und Eva aus technischen Gründen nicht zum Brechen des Gebotes 1 bringen konnte. versuchte er es mit Gebot 2. Und sie haben sich "verführen" lassen. Aber warum?
Die Konsequenz.
Als Adam und Eva Frucht vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse genommen haben, haben sie sich gegen ein Gebot Gottes gestellt. Sie haben bewusst Sünde auf sich genommen, um die Welt damit von dem Reinen terrestialen (im Sinne von unbefleckten oder sauberen) in einen neuen Zustand gebracht. Die telestiale Welt in der wir nun leben. Durch ihre Sünde haben sie zugelassen, dass das Böse auf die Welt kommen konnte und so wirken konnte, wie es heute passiert. Nun hatten Sie die Wahl zwischen Gut und Böse. Das ist es, was mit der "Erkenntnis" gemeint ist. Übrigens lag dies nicht in geheimnisvollen Kräften der Frucht oder des Baumes sondern in der Tat der beiden.
Wie betrifft mich das?
Wir sind Geistkinder Gottes (Gottes Kinder). Wir haben einen Körper und einen Geist. Wir haben die Freiheit der Entscheidung zwischen Gut und Böse. Wir haben eine Welt in der wir diese Entscheidungsfreiheit ausüben können. Eines Tages werden wir sterben. Danach werden wir für unsere Taten gerichtet werden, dafür, wie wir uns entschieden haben. Sich freiwillig und aus eigener Wahl für das Gute zu entscheiden und darin auszuharren, das ist (abgekürzt) der Sinn des Lebens.
Und Jesus?
Adam und Eva haben die Sünde in die Welt gebracht. Jeder von uns hat schon mal gesündigt. Damit wir trotzdem zurück zu Gott kommen können (nichts Böses bzw. Unreines kann in seiner Gegenwart sein) müssen wir von unseren Sünden rein werden. Das ist nicht immer möglich. Unsere Aufgabe ist es, uns so weit es geht von der Sünde rein zu halten. Sünden, die wir nicht durch eine vollkomene Umkehr selber reinwaschen können, nimmt Jesus Christus auf sich, wenn wir seinem Weg nachfolgen. Dafür ist er freiwillig am Kreuz gestorben. Folgen wir ihm nicht nach und tun wir nicht das, was in unserer Macht steht, kann er das Sühnopfer für uns nicht anwenden. Wir müssen selber für unsere Sünden bezahlen. Aber das ist eine ganz neue Geschichte.
[1] Ieh glaube Rüdiger Becker war es der sagte, "Der Unterschied zwischen Ehe und Zölibat ist: In der Ehe hat man nur eine Frau."
Die Vorgeschichte.
Gott Vater hat (mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit zusammen mit seiner Frau) Geistkinder geschaffen, noch ehe es die Erde gab. Dies Geistkinder wuchsen in seiner Umgebung heran und lernten viel. Ich nenne diese Umgebung "celestial". Die GEistkinder konnten nicht alles lernen. In Gottes celestialer Gegenwart kann es nichts Böses oder Unreines geben. Es hat einfach keinen Zugang dazu. Um sich zwichen Gut und Böse zu entscheiden, um die Chance zu haben das Gute zu wählen und das Schlechte zu meiden, muss es eine Wahl geben. Entscheidungsfreiheit kann nur angewendet werden, wenn es eine Wahl gibt. Es muss also ein Ort geschaffen werden, zu dem das Böse Zugang hat.
Der Plan.
Die Erde wurde geformt, das Licht angeknipst, Wasser von Land getrennt, Pflanzen, Tiere und schließlich der Mensch auf das Land gesetzt. Wie lange das gedauert hat (6.000 Jahre oder 60.000.000 Jahre) ist unerheblich. Tatsache ist, das der Mensch etwa vor 6.000 Jahren erstmals auf der Erde zu finden war. Ein Mensch, wie es der Plan vorsieht, bestehend aus Körper und Geist.
Zum Plan gehörten auch, dass der Mensch selber die Zeit auf der Erde einleiten musste. Gott kann das Böse nicht erschaffen oder einlassen. Der Mensch kann es. Die neu geschaffene Erde war nicht celestial, denn sie war nicht in der Gegenwart Gottes, obwohl Gott sie besuchen konnte, was er auch mehrfach getan hat. Ich nenne die Erde zur Zeit des "Paradieses" terrestial, woraus folgt, dass das Paradies nicht ein Ort auf der Erde ist, sondern die Erde in einem paradiesischen (terrestialen) Zustand. Nun, da die Bedingungen geschaffen wurden und Adam und Eva die ersten Wesen aus Geist und Körper waren, musste das Böse zugelassen werden. Dazu wurde die folgenden Gebote gegeben:
1. Mehret euch und bevölkert die Erde.
2. Meidet die Frucht vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse.
Im Paradies.
Warum Adam und Eva auf der terrestialen Welt sich nicht fortpflanzen konnten weiß ich nicht. Es schien aber so zu sein. Sie standen beide vor einer schwierigen Aufgabe. Teil 2 war einfach, man brauchte nur den Baum in Ruhe zu lassen. Teil 1 war schwieriger. Gott ist kein Monster. Er liebt, wie normalerweise jeder Vater, seine Kinder. Er hat sie vermutlicherweise belehrt und ihnen wahrscheinlich auch beigebracht, wie sie den schwierigen Weg gehen konnten. In der terrestialen Welt kann das Böse, der Teufel, sich aufhalten, aber nur sehr begrenzt wirken. Er kann immerhin locken und verführen. Da er Adam und Eva aus technischen Gründen nicht zum Brechen des Gebotes 1 bringen konnte. versuchte er es mit Gebot 2. Und sie haben sich "verführen" lassen. Aber warum?
Die Konsequenz.
Als Adam und Eva Frucht vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse genommen haben, haben sie sich gegen ein Gebot Gottes gestellt. Sie haben bewusst Sünde auf sich genommen, um die Welt damit von dem Reinen terrestialen (im Sinne von unbefleckten oder sauberen) in einen neuen Zustand gebracht. Die telestiale Welt in der wir nun leben. Durch ihre Sünde haben sie zugelassen, dass das Böse auf die Welt kommen konnte und so wirken konnte, wie es heute passiert. Nun hatten Sie die Wahl zwischen Gut und Böse. Das ist es, was mit der "Erkenntnis" gemeint ist. Übrigens lag dies nicht in geheimnisvollen Kräften der Frucht oder des Baumes sondern in der Tat der beiden.
Wie betrifft mich das?
Wir sind Geistkinder Gottes (Gottes Kinder). Wir haben einen Körper und einen Geist. Wir haben die Freiheit der Entscheidung zwischen Gut und Böse. Wir haben eine Welt in der wir diese Entscheidungsfreiheit ausüben können. Eines Tages werden wir sterben. Danach werden wir für unsere Taten gerichtet werden, dafür, wie wir uns entschieden haben. Sich freiwillig und aus eigener Wahl für das Gute zu entscheiden und darin auszuharren, das ist (abgekürzt) der Sinn des Lebens.
Und Jesus?
Adam und Eva haben die Sünde in die Welt gebracht. Jeder von uns hat schon mal gesündigt. Damit wir trotzdem zurück zu Gott kommen können (nichts Böses bzw. Unreines kann in seiner Gegenwart sein) müssen wir von unseren Sünden rein werden. Das ist nicht immer möglich. Unsere Aufgabe ist es, uns so weit es geht von der Sünde rein zu halten. Sünden, die wir nicht durch eine vollkomene Umkehr selber reinwaschen können, nimmt Jesus Christus auf sich, wenn wir seinem Weg nachfolgen. Dafür ist er freiwillig am Kreuz gestorben. Folgen wir ihm nicht nach und tun wir nicht das, was in unserer Macht steht, kann er das Sühnopfer für uns nicht anwenden. Wir müssen selber für unsere Sünden bezahlen. Aber das ist eine ganz neue Geschichte.
[1] Ieh glaube Rüdiger Becker war es der sagte, "Der Unterschied zwischen Ehe und Zölibat ist: In der Ehe hat man nur eine Frau."
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Basics, also meine jetzt ...
goetzeclan, 15:47h
Sehr geehrter Herr Katholik. Über das Leben in der Gegenwart brauchen wir nicht viele Worte zu machen. Es scheint es zu geben, auch wenn viele nicht Gebrauch davon machen. Aber eins nach dem anderen:
- Gibt es ein Leben nach dem Tod?
- Woher kommen wir, bzw. gibt es ein irgendwie geartetes "vorirdisches" Dasein?
- Wie sieht Gott aus?
- Wozu sind wir hier auf der Erde?
- Warum ist Jesus Christus auf die Erde gekommen?
- Ist Gott eine oder drei Personen?
Das mal als erstes. Sicherlich bleiben Fragen offen wie z. B. die, was passiert, wenn es ein Leben nach dem Tod gibt, oder z. B. was bitte die Hölle ist? Ein See aus Schwefel? Mir scheint, das ist nur als Illustration gemeint. Aber das später. Erst mal die Fragen dort oben bitte.
Ich möchte darauf hinweisen, dass die Fragen hier nur etwas mit dem Glauben zu tun haben, nicht mit Auslegungen einer Kirche oder mit Fragen zu Ordnungen in der Kirche. Da würden mir dann Fragen einfallen, wie z. B. nach Taufen von Säuglingen und des perversen Grundes dafür, oder die Frage nach dem Eheverbot für Priester ("Wer die Ehe verbietet ist vom Teufel" auch hier wäre mir eine durchsuchbare Bibel sehr hilfreich ;-) )
Noch etwas. Natürlich habe ich es leicht diese Fragen zu stellen. Ich habe Antworten dazu, die ich für ziemlich gut halte. Trotzdem finde ich, dass Antworten dazu gefunden werden müssen, auch von anderen Glaubensgemeinschaften.
Ich freue mich auf erhellende Auskünfte. Vielen Dank schon mal.
- Gibt es ein Leben nach dem Tod?
- Woher kommen wir, bzw. gibt es ein irgendwie geartetes "vorirdisches" Dasein?
- Wie sieht Gott aus?
- Wozu sind wir hier auf der Erde?
- Warum ist Jesus Christus auf die Erde gekommen?
- Ist Gott eine oder drei Personen?
Das mal als erstes. Sicherlich bleiben Fragen offen wie z. B. die, was passiert, wenn es ein Leben nach dem Tod gibt, oder z. B. was bitte die Hölle ist? Ein See aus Schwefel? Mir scheint, das ist nur als Illustration gemeint. Aber das später. Erst mal die Fragen dort oben bitte.
Ich möchte darauf hinweisen, dass die Fragen hier nur etwas mit dem Glauben zu tun haben, nicht mit Auslegungen einer Kirche oder mit Fragen zu Ordnungen in der Kirche. Da würden mir dann Fragen einfallen, wie z. B. nach Taufen von Säuglingen und des perversen Grundes dafür, oder die Frage nach dem Eheverbot für Priester ("Wer die Ehe verbietet ist vom Teufel" auch hier wäre mir eine durchsuchbare Bibel sehr hilfreich ;-) )
Noch etwas. Natürlich habe ich es leicht diese Fragen zu stellen. Ich habe Antworten dazu, die ich für ziemlich gut halte. Trotzdem finde ich, dass Antworten dazu gefunden werden müssen, auch von anderen Glaubensgemeinschaften.
Ich freue mich auf erhellende Auskünfte. Vielen Dank schon mal.
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