Freitag, 27. Januar 2006
Schöpferisch tätig sein
Kreationismus, Intelligent Design, Evolution und streng wissenschaftliche Ansätze, weil ja doch alles andere Mumpitz ist. Die wahre Klowand des Internet steht hier.

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Harmlos, das kann man ja noch fast als zivilisierte Diskussion auffassen.

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Exakt die gleiche Antwort
lag mir auch schon auf den Tasten. OK, der Spon-Leser-Chat hat vielleicht nicht alles das hohe theologische Niveau wie die Debatten hier. Aber wenn Sie wirklich die Klowände Internets suchen, Herr Götze, dann gucken Sie sich mal um in Foren zum Thema "Wasserspiele" und dergleichen... ;-)))

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Mir scheint hier eine Verwechslung vorzuliegen. Gemeint waren tatsächlich "Klowände", nicht Güllegrubenabgrenzungen (ich suche verzweifelt nach einem hier passenden Emoticon, finde aber keins ... . Gibt es einen für Ironie, mit ein wenig lächeln drin?)

Aber um auf SpOn zurückzukommen. Ich habe ein neues Fremdwort gelernt. Nihilismus. Mal sehn, ob ich das noch weiter unten in diesen Thread einbauen kann.

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Mit Nihilismus
sollte man sich schon mal beschäftigt haben. Und sei es nur, um sich klarzumachen, dass Nietzsche ("Gott ist tot - und wir haben ihn getötet") kein Nihilist war...

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„Intelligent Design usw.“ ist das lineare wehren gegen Komplexität. Die Vereinfachung eines nationalen Schienensystems auf eine Fahrstrecke. Oder das Ausblenden einer komplizierten Welt mithilfe einfacher Erklärungen. Zwischen dem amerikanischen Kreationismus und dem islamischen Fundamentalismus ist der Unterschied lediglich das die einen Öl haben und die anders es brauchen. Wieder mal wird das Höhere beansprucht um den niederen Motiven Recht zu fertigen.

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Bei allen meinen Vorurteilen gegen die Amerikaner sehe ich doch noch einen gewissen Unterschied.

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da würde ich auch zustimmen. Nicht jeder Araber kann was für das saudische Regime von dem er regiert wird. Viele würden es wohl gar mit Vorliebe abstoßen, wenn sie denn könnten.
Im Gegensatz dazu wählen die [US-] Amerikaner ihre Unfreiheit mit Vergnügen selbst.

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…das ist - wenn auch spitzfindig - richtig! Jeder kann seine Einstellung zur Religion oder Weltanschauung in der Intensität und Tragweite selbst bestimmen, in einer Demokratie ebenso wie in arabischen Herrschaftsverhältnissen. Jeder Fanatismus kann nur die einfache Erklärung für „Dagegen“ sein ohne die Hintergründe genauer zu benennen. Der Balkankrieg vor über 10 Jahren hat dies, für uns Europäer am ehesten gezeigt.

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ich habe immer meine liebe schwierigkeit damit, dass glaube "lehrbar" sein soll. wenn ich gläubig bin und mich an einen entsprechenden ort begebe, um belehrt zu werden, ist das eines. wenn ich - unabhängig von meinem glauben - als junger, höchst beeinflussbarer mensch eine öffentliche schule besuche und dort unter dem deckmantel von wissenschaftlichkeit glaubensangelegenheiten aufgepfropft bekomme, ist das etwas anderes - auf keinen fall jedoch das aufzeigen der verschiedenen klowände. eher das gewaltsame spülen in ein und denselben dunklen kanal. ;)

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Nicht ganz, wenn ich mich hier mal eben zwischenwerfen darf. Ja, es ist richtig, dass Glaube und Wissenschaft getrennt bleiben müssen. Es ist richtig, dass Glaube freiwillig gelehrt werden muss und schon gar nicht zwangsweise.

Aber es ist falsch, dass eine als wissenschaftlich bezeichnete Idee gelehrt werden darf, während eine religiös begründete Idee dahinter zurückstehen muss. Wäre die Entstehung der Arten auf wissenschaftlich fundierte Weise geklärt, also eine beweisbare Theorie, gäbe es diesen Disput nicht. Da aber diese Frage im wissenschaftlichen Sinne nur mit einer Annahme beantwortet werden kann, sollte nicht nur eine einzelne Annahme gelehrt werden. Das hätte etwas von Zensur. Und gegen diese Zensur richtet sich der Disput.

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Um religiös fundierte Lehren zu lehren,
dafür gibt es den Religionsunterricht. In der Biologie hat Religion nichts verloren. Nur weil die wissenschaftliche Annahme über den Verlauf der Evolution nie letztgültig bewiesen sein wird (was in der Natur wissenschaftlicher Hypothesen liegt) kann das keine Zwangsverpflichtung sein, in jedem wissenschaftlichen Lehrfach auch religiös verbrämte Vorstellungen vermitteln zu müssen. Sonst müssten wir nämlich der Vollständigleit halber im Physikunterricht auch lehren, dass die Aum-Sekten-Anhänger davon ausgehen, dass die Schwerkraft nur eingebildet ist, und dass jeder wenn er nur will die Levitation erreichen kann. Der endgültige Beweis für diese Hypothese steht auch noch aus - und trotzdem wird man derartigen Schwachsinn völlig zu recht aus den Physik-Lehrplänen heraushalten. Die Schwerkraft - trotz aller Wissenslücken, die da noch klaffen - liefert nun mal die einfachere Erklärung dafür, warum jeder Gegenstand nach unten fällt. Ist das dann auch Zensur, solchen Schwachsinn wie Levitation aus dem Lehrplan herauszuhalten?

Und zu guter Letzt: Die Lehrpläne sind eh schon überfrachtet, und an Unis klagen die Dozenten, dass viele Studienanfänger von den banalsten schulischen Grundlagen ihrer gewählten Fächer keine Ahnung mehr haben. DAS ist das Bildungsproblem Nummer eins. Und gemessen daran ist für mich die Frage, ob intelligent design an den Schulen gelehrt werden wollte oder nicht, so abgehoben, praxisfremd und irrelevant wie nur was.

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Guter Einwand! Ich habe die unterschiedlichen Wahrnehmungen bezüglich der Einstufung von Schwachsinn vergessen. Schwerkraft ist ein Einbildung? Das ist gut. Ausbaufähig :-) Jetzt verstehe ich, warum mir nur wenige glauben, wenn ich von Gott spreche.

Aber zurück zum Thema. Ist es eine mögliche Lösung, die Darwin-Hypothese als das zu lehren was sie ist, nämlich eine Annahme, und den Religionslehrern mal klarzumachen, dass sie nicht, wie bei mir geschehen, eine Produktübersicht der illegal erhältlichen Drogen aufzustellen (mit Beschreibung der Wirkung, Nach- und Nebenwirrung), sondern ihre Religion lehren?

Könnte doch kompromissfähig sein, oder?

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Teil 2 Ihres Forderungskatalogs
ist doch schon weitgehend umgesetzt. In meinem Herkunftsland Ba-Wü wurde in "Reli" (katholisch) praktisch nichts gelehrt, was nicht von der römischen Kurie abgesegnet gewesen wäre, da hätte ich praktische Drogenkunde durchaus als erholsame Abwechslung empfunden. Vielleicht sollten Sie ihre persönlichen Erfahrungen als genau solche betrachten und nicht als allgemeinen Standard.

In der anderen Frage bin ich völlig bei Ihnen: Kritischer Rationalismus, der auch die Grenzen naturwissenschaftlicher Erkenntnis aufzeigt, wäre definitiv schulisches Pflichtprogramm, wenn ich in der Kultusministerkonferenz was zu melden hätte.

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Mein Drogengrundkurs wurde mir von anderen Menschen im Gespräch durchweg bestätigt. Auch sie wurden in der fachgerechten Anwendung und ausführlichen Warenkunde zu Betäubungsmitteln und anverwandte Formen der Bewusttseinstäuschungschemikalien intensiv trainiert. Allerdings muss ich nach kurzer Überprüfung zugeben, dass alle Befragten im schönen NRW den "Religionsunterricht" besucht hatten. Und alle etwa in der Zeit zwischen 1974 und 1982. Voreilig urteilende Menschen bringen das mit einer intensiven SPD-Regierung in diesem Land in Verbindung. Galt das damals auch für BaWü?

:-)

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Wo denken Sie hin?
Das Ländle war seinerzeit tiefschwarz regiert. Und speziell meine Religionslehrerin in der Mittelstufe war eine von Radio Vatikan ferngesteuerte Krampfhenne, die so ultrakonservativ war, dass sie explizit mit der islamischen Revolution im Iran sympathisierte. Im Lehrerkollegium (überwiergend 68er-sozialisiert) war die Dame mit Dutt allerdings sehr isoliert. Der einzige Kollege, mit dem sie eine smalltalk-Basis bei der Hofpausenaufsicht fand, war ein verklemmter und paranoider Lateinlehrer, der auch evangelischen Religionsunterricht gab. Das war vielleicht ein Gespann, Mannmannmann.

In der Oberstufe hatten wir dann einen katholischen Pfarrer, der ganz in Ordnung war. Und da stand auch Atheismus und Nihilismus (wenn auch aus kirchlicher Sicht) auf dem Lehrplan. Aber Drogen waren nie ein Thema, nicht mal in Biologie. Da gabs nur den blöden Anti-Raucherfilm zu sehen, und nach der Stunde ging der Biolehrer wieder seine Pausenzigarette qualmen wie immer...

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da hatte ich ja offenbar einen guten reliunterricht. evangelisch (nein, keine konfessionswerbung! nur um es erwähnt zu haben, weil die rückfrage bekanntlich immer kommt), inspirierend, welt- und geistoffen. wir befanden uns zwar zu schätzungsweise 75% abseits des lehrplans, haben aber antworten auf alle fragen gefunden, die uns innerhalb und auch mal außerhalb des kontexts beschäftigt haben. in meinem reliunterricht habe ich mehr fürs leben gelernt als in allen anderen fächern zusammen.
und drogen, nunja. darüber haben wir wiederum was in bio gelernt. oder im kinderzimmer. *g*

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