Mittwoch, 25. Januar 2006
Jesus? Äh ...
Wo doch gerade ein Gericht klären muss, was mit diesem Jesus ist, da wollte ich mal fragen was Sie darüber denken.

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"Mormonen"-Meinung
Jesus ist der Sohn Gottes, Teil der Gottheit, bestehend aus Gott Vater, Jesus Christus und dem Heiligen Geist, Schöpfer der Erde, auf Anordnung Gott Vaters, im alten Testament genannt "Jehova", mit seinem Sühnopfer wichtiger Teil des Planes der Erlösung.

Irgend jemand anderer Meinung?

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Kann man so sagen.
Ich nehme an, dass Jesus sich schon auf seine nächste Wiederkunft freut, um mit den ganzen Mythen und Irrtümern aufzuräumen, die in seinem Namen in den letzten 2000 Jahren verzapft worden sind. Dazu gehört meiner Meinung nach:

- die Jungfrauengeburt
- die Gottessohnschaft
- das Sühneopfer am Kreuz

und noch vieles mehr, das aufzuzählen mein Freizeitbudget überstrapazieren würde. Dass eine bestimmte Glaubensfraktion auf all das noch einen draufsetzt mit der Behauptung, Jesus habe auch irgendwelchen historisch nicht belegten Nephiten und Lamaniten in Amiland gepredigt, das find ich ziemlich mutig, um es mal positiv auszudrücken.

So ganz unnütz finde ich den Prozess in Italien übrigens gar nicht, ein bisschen historisch korrekte Quellenschau kann dem Thema ja nichts schaden.

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Vielen Dank für den Beitrag. Nun habe ich eine ungefähre Ahnung was Jesus für Sie nicht ist. Wollen Sie mir vielleicht veraten wass er denn für Sie sein könnte? Darum ging es mir bei meiner Frage :-)

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Na schön,
dann will ich mich mal am schwierigeren Teil der Antwort versuchen.

Ich glaube schon, dass die Figur Jesus von Nazareth existiert hat. Er war meines Erachtens ein Mensch, der weiter war als irgendjemand sonst zu seiner Zeit, vor ihm und nach ihm. Aber eben ein Mensch, ein Menschensohn und kein Gottessohn. Dazu hat man ihn erst hinterher gemacht, um irgendwelche Kultformen zu etablieren, mit denen er selber zeitlebens nichts am Hut hatte. Für mich ist dieser Jesus immer noch ein großartiger Lehrer, selbst wenn ich davon ausgehe, dass die schriftlichen Überlieferungen, die wir haben, verzerrt und fragmentarisch sind. Es ist dennoch wichtig und richtig, sich mit der Schrift (altes u. neues Testament) zu beschäftigen. Und dabei auch vor den Apokryphen, dem Buch Mormon und dem Koran nicht haltzumachen und auch den Kontext des Judaismus zu verstehen suchen. Wenn ich in diesem ganzen Wust von Widersprüchlichkeiten, die sich auch aus der Zurkenntnisnahme von theosophischen und gnostischen Standpunkten ergeben, versuche, plausible Schnittmengen zu bilden, dann komme ich ahnungsweise dem Sachzwang auf die Spur, warum weite Teile der christusgläubigen Welt sich immer noch (und unnötigerweise) an dem gräßlichen Sühnetod-Thema hochziehen müssen. Ich sehe keine theologische Notwendigkeit, diesen Mythos weiter zu perpetuieren. Für mich ist Jesus mal ganz lösgelöst von dem ganzen verquasten Erbsünden-Aufrechnungs-Bockmist einer der gesagt hat, wo es lang geht. Er ist als erster Mensch selber dorthin gegangen. Und vieleicht wird er auch wieder den Rückweg hierher antreten, weil es nicht alle kapiert haben und er sich gezwungen sieht, ein paar der Irrtümer, die in der Zwischenzeit aufgelaufen sind, zu korrigieren. Ich rechne eher nicht damit, dass dies noch in meine Lebensspanne fällt. Aber die Grundlagen für die nächste Inkarnation sind wohl schon in der Mache. Jauchzet und Frohlocket!

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