Montag, 14. Januar 2008
Teil II — In einer telestialen Welt celestial leben
Tempel sind der Ort, an dem Gott wohnen kann. Wir glauben an Gott, den ewigen Vater, an seinen Sohn Jesus Christus und an den Heiligen Geist. Es sind drei Personen. Wir glauben ebenfalls an einen Teufel, der die Menschen verführt. Der Teufel, und die Geister die ihm nachfolgen, haben keinen Zutritt zum Tempel. Sie können nicht in das Gebäude herein. Schon bevor ich diese Information bekommen habe, spürte ich, dass mit dem Betreten des Tempels die ewig drängende Kraft in meinem Kopf verstummt ist. Zeigt mir der Teufel ausserhalb des Tempels bei jeder sich bietenden Gelegenheit andere Frauen, ja sogar Mädchen, und deren körperliche Vorzüge, dann werde ich im Tempel davon verschont. Im Tempel sind für mich Frauen Frauen, so wie Männer Männer sind. Es sind Personen, Charaktere, Individuen. Der Zwang sie sexuell einzustufen fällt weg. Springt mir ausserhalb des Tempels zu jeder Situation ein zynischer Spruch in den Schoß, kann ich im Tempel auch spitze Bemerkungen machen, aber ich muss sie mir ausdenken. Sie fallen mir nicht zu. Außerdem habe ich im Tempel nicht die Neigung dazu. Der Teufel hat keinen Zugang zum Tempel. Seine Stimme verstummt am Eingang. Es ist das Haus des Herrn.

Wir bezeichnen die Welt, in der wir leben, als telestial. Es ist eine Stufe der „Herrlichkeit“, von der es drei gibt, und sie die Unterste darstellt. Jesus sprach zu seinen Jüngern, im Haus seines Vaters gebe es viele Wohnungen. Die Wohnungen sind nicht alle gleich, so wie wir Menschen nicht alle gleich sind. Die nächst höhere Stufe ist die terrestiale Welt. Viele vergleichen Sie zurecht mit dem Paradies, obwohl sie das nicht ist. Die höchste Stufe der Herrlichkeit ist das celestiale Reich. Das ist der Ort, an dem Gott wohnt, an dem wir als Geistkinder Gottes gelebt haben, und zu dem wir selbstverständlich zurückkehren können, wenn wir uns diesem Ort würdig erweisen. Der Tempel ist ein Ort an dem Gott wohnen kann. Der Tempel ist celestial.

Wer den Tempel besucht, bekommt einen ersten Eindruck davon, wie das celestiale Reich sich anfühlt. Menschen, die das Gelände um den Tempel betreten, sprechen von einem besonderen Geist der dort herrscht. Eine Ruhe und ein Frieden, wie er sonst nirgendwo zu finden wäre. Ich kenne dieses Gefühl natürlich, war aber überrascht, als ich mit einem Anwohner aus der Gegend gesprochen habe (der Tempel steht in Friedrichsdorf, mitten im Ortskern, keine 15 Autominuten von Frankfurt entfernt), und dieser Anwohner mir erzählte, dass der „Mormonen-Tempel“ auch für sie ein Ort der Ruhe ist. Jeder kann das Gelände betreten. Es ist nicht umzäunt, und die Menschen die dort wohnen nutzen das Gelände wohl, um den besonderen Geist zu spüren und zu genießen. Überall gibt es Bänke, und der Tempel ist wie in einem kleinen Park gebettet.

Bevor der Tempel geweiht wurde, gab es über einen Monat lang Führungen durch das Gebäude. Jeder konnte das Haus von innen sehen. In diesen vier Wochen haben fast eine Millionen Menschen aus halb Europa das Haus besichtigt und an den Führungen und Vorträgen teilgenommen. Der Tempel ist zu einem Teil des Ortes geworden.

http://de.wikipedia.org/wiki/Frankfurt-Tempel

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