Sonntag, 13. Januar 2008
Teil V — Abschluss
Wie schon früher erwähnt, muss jemand, der zu Gott zurückkehren möchte, erst mal an ihn glauben. Und so ist natürlich im Licht desjenigen betrachtet der nicht glaubt, alles was mit Religion zu tun hat, und besonders das, was ich hier über den Tempel schreibe, zumindest zweifelhaft. Einige sind geneigt „natürliche“ Erklärungen für Gefühle und Erkenntnisse zu finden, die meist etwas mit Psychologie oder Chemie zu tun haben. Gott spricht zu denen, die an ihn glauben. Wer nicht an ihn glaubt, und zu dem er dementsprechend nicht gesprochen hat, kann sich bei der Beurteilung religiöser Vorgänge nur auf Beschreibungen anderer verlassen. Aber Beschreibungen bestehen aus Worten, und Worte sind trügerisch, mehrdeutig und missverständlich. Die Bedeutung von Worten ist immer von den Erfahrungen desjenigen geprägt, der sie empfängt. Sie bilden daher keine erschöpfende Grundlage für Urteile, die mit dem Geist zu tun haben. Um diese Grundlage zu bekommen ist es notwendig, frei und ohne Vorurteile sich mit der Sache zu beschäftigen. Solcherart vorbereitet kann jeder Gott Fragen

„5 Fehlt es aber einem von euch an Weisheit, dann soll er sie von Gott erbitten; Gott wird sie ihm geben, denn er gibt allen gern und macht niemand einen Vorwurf.
6 Wer bittet, soll aber voll Glauben bitten und nicht zweifeln; denn wer zweifelt, ist wie eine Welle, die vom Wind im Meer hin und her getrieben wird.
7 Ein solcher Mensch bilde sich nicht ein, dass er vom Herrn etwas erhalten wird“


Der Brief des Jakobus, Kapitel 1, Vers 5 bis 7

Ich gebe Zeugnis davon, dass Gott lebt, dass wir seine Kinder sind und die Möglichkeit haben, nach dieser Prüfungszeit, die uns hilft vollkommen zu werden, zu ihm zurück zu kehren. Ich gebe weiter Zeugnis, dass der hier beschriebene Tempel uns die Verordnungen und Belehrungen gibt, damit genau das passieren kann. Unser Geist ist unsterblich, und wie wir nach unserer Zeit auf der Erde leben werden, liegt an den Entscheidungen die wir hier und jetzt treffen. Wir sind frei diese Entscheidungen zu treffen. Gott liebt uns, so wie wir üblicherweise unsere Kinder lieben. Jeden einzelnen von uns. Ich bezeuge das im Namen Jesu Christi,

Amen

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Wenn, wie Sie sagen, Wörter trügerisch, mehrdeutig und missverständlich sind, was macht die Belehrung innerhalb jener Begabungs-Session für die Anwesenden so einfach, klar und verständlich?

Wenn die Bedeutung von Wörtern keine ausreichende Grundlage für Urteile bezüglich des Geistes hergeben - sind dann nicht auch Ihre Worte widersinnig, dass man sich frei und ohne Vorurteile mit einer Sache beschäftigen müsse, um jene Grundlage zu bekommen? Und angenommen, man erhält eine solche Grundlage zur Beurteilung des Geistes, wenn man sich frei und ohne Vorurteile den Dingen nähert - wie muss man sich dann das rechte Urteilen vorstellen, wenn nicht wieder auf die wenig verlässlichen Wörter und Begriffe zurückgegriffen werden kann? Liefe das nicht auf die Forderung nach einem wort- und begriffslosen Urteil hinaus, einer Unmöglichkeit, da Urteile doch nie anders als begrifflich erscheinen?

(Warum gerade die Mormonen so genealogieversessen sind, das habe ich mich schon öfters gefragt - vielen Dank für die Aufklärung!)

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Die Belehrung von Geist zu Geist ist es, die es so klar macht. Wenn Sie sich die Mühe machen den Text in „Köstliche Perle“ zu lesen, werden Sie merken, dass die dort verwendeten Worte schon sehr klar sind. Das ist der unterscheid zwischen meinen und den Heiligen Schriften. Die Klarheit wird in der Belehrung im Tempel nochmals aus den schon genannten Gründen erhöht.

Aus den Schwierigkeiten im Umgang mit Worten zu schließen, dass besser gar keine Worte verwendet werden sollten, ist etwas vorschnell geschlossen. Dann ist gar keine Kommunikation mehr möglich, denn auch nonverbale oder reine Symbolhafte Kommunikation ist immer mehrdeutig. Ein besserer Weg scheint mir, mit den Schwächen des Systems „Sprache“ zu leben, und Fehlermöglichkeiten dadurch zu umgehen, dass man erst mal versucht zu verstehen, und nicht gleich zu wiederlegen. Sollte aus dem Verstehen eine Wiederlegung notwendig werden, ist sie sicherlich angemessen. Aber Vorverurteilung nach dem Prinzip „Das ist alles Mumpitz, und ich sage jetzt warum“ ohne eine Sache vorher geprüft zu haben, ist der Kommunikation nicht zuträglich. Keine der beiden Parteien sollte sich darauf einlassen.

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